Für DAB Plus: Piratenpartei fordert Termin zur UKW-Abschaltung

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Radio UKW Bild: © jakkapan - Fotolia.com
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Seit Jahren wird über die Digitalsierung des Radios diskutiert, ein Termin zur UKW-Abschaltung gibt es derzeit nicht. Auch auf politischer Seite sieht man Handlungsbedarf. Nun fordert die Piratenpartei ein Ende für UKW.

Der Umstieg auf das digitale Radio kommt hierzulande nur schleppend voran, obwohl der digital-terrestrische Standard DAB Plus inzwischen fast flächendeckend in Deutschland verfügbar ist. Angesichts dieser Situation fordert die Piratenpartei nach einem klaren Bekenntnis für DAB Plus nun mehr Unterstützung für die Digitalisierung des Radios von der Politik. So solle sich der Gesetzgeber für die Förderung moderner Radiotechnologien und die Verbreitung des Digitalradios einsetzen.

Jörg Arweiler, politischer Geschäftsführer der Piratenpartei Saarland, hält den Umstieg auf Digitalradio erst dann für möglich, wenn ein Termin für das UKW-Ende feststeht. Der Saarländer-Piraten-Chef rief am Mittwoch auf der Piraten-Homepage dazu auf, „die letzten Monopole im UKW-Radiomarkt aufzubrechen und auf eine konsequente Digitalisierung dieses Marktes zu setzen“. Er sieht das Hauptproblem in den Sendemonopolen, die sich einzelne Anbieter in bestimmten Gebieten über UKW gesichert hätten und an deren Aufgabe ihnen dementsprechend nicht gelegen wäre.
 
Als positives Beispiel für den Digitalisierungsprozess des Hörfunks führte Arweiler die Schweiz an, die sich einen Termin gesetzt hat, zu dem das Land aus der UKW-Verbreitung aussteigen will. Für 2024 hat sich das deutsche Nachbarland rechtlich verbindlich auf die Verabschiedung von UKW festgelegt. Einen ähnlichen Weg wünscht sich der Pirat auch für Deutschland. „Erst wenn ein Ende der UKW-Ära definitiv feststeht, ist der Weg für ein modernes und vielfältiges Radioangebot in Deutschland frei“, so Arweiler.
 
Auch die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) hatte Handlungsbedarf von politischer Seite gesehen und ein Abschalt-Datum für UKW gefordert. In ihrem im Frühjahr vorgelegten Bericht hatten die Finanzkontrolle die hohen Ausgaben der Öffentlich-Rechtlichen für den Parallelbetrieb von UKW und DAB Plus angemahnt und beide Verbreitungswege gemeinsam berücksichtigt. Dementsprechend wurden die Finanzmittel für die ARD-Radiowellen und Deutschlandradio auch gekürzt. [kw]

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48 Kommentare im Forum
  1. Die Forderungen sind absolut gerechtfertigt. DAB+ bietet so viele Vorteile, aber nur wenige kennen oder nutzen es gar. Mit einem konkreten Abschaltdatum könnte man dann das Produkt besser vermarkten und mehr Menschen zum Kauf eines entsprechenden Geräts bringen. UKW ist zwar für jeden heute normal, aber alles andere als zeitgemäß.
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