
Frankfurt – Das Interesse an digitalem DAB-Radio bleibt in Deutschland weiterhin gering. Mit Abschaltung der UKW-Sender muss dieses dringend geändert werden.
Laut Informationen der Frankfurter Rundschau (FR) ist die Zahl der Nutzer von DAB, zum Beispiel im Vergleich zu Großbritannien, verschwindend gering.
„Digitalradio hat so, wie es jetzt läuft, in Deutschland keine Zukunft“, sagt Herbert Tillmann, Technischer Direktor des Bayerischen Rundfunks der FR. Thomas Langheinrich, Vorsitzender der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten und somit zuständig für die Privatradios, schließt sich an: „Am Markt war es hierzulande überhaupt kein Erfolg.“
Ursachen dafür sind unter anderen der anfangs schlechte Empfang in geschlossenen Räumen und das unterschiedlich starke Engagement für DAB auf Seiten der Bundesländer. Eine DAB-Werbeoffensive wie in Großbritannien hat es daher nie gegeben.
Wie die FR berichtet, stehen die Hörfunkanbieter, private wie auch öffentlich-rechtliche, nun aber unter Druck. Nach Forderung der EU sollen schon 2015 die UKW-Sender abgeschaltet werden.
Um das Projekt voranzutreiben, will man nun alles auf DAB+ und Digital Multimedia Broadcasting (DMB) setzen, welche im Vergleich zu DAB mehr Möglichkeiten bieten sollen. Der Vorteil liegt zum Beispiel darin, dass mit weniger Bits dieselben Informationen übertragen werden können. Somit passen mehr Kanäle in eine Bandbreite. Auch sollen in Zukunft mehr Frequenzen zur Verfügung stehen.
„Unser Vorteil aber ist“, erläutert Herbert Tillmann der FR, „dass wir nicht die gesamte Infrastruktur aufbauen müssen; in vielen Ländern gibt es ja schon DAB-Sender. Wir müssen das Vorhandene nur erweitern.“
„Diesmal aber muss es eine Werbeoffensive geben“, so Herbert Tillmann weiter. „Außerdem müssen sich alle Programmanbieter auf das gleiche Vorgehen einigen. Es darf nicht nochmal passieren, dass der Norden etwas anderes macht als der Süden.“[mw]
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