Weiterhin Unklarheit herrscht beim angekündigten Verkauf der UKW-Infrastruktur durch die Media Broadcast. Aufgrund widersprüchlicher Aussagen fordert Konkurrent Divicon Media nun eine eindeutige Klarstellung vom Service-Dienstleister.
Mitte Februar stand Media Broadcast innerhalb kürzester Zeit zweimal im Blickpunkt: Zunächst wurden die geplanten neuen UKW-Entgelte durch die Bundesnetzagentur (BNetzA) untersagt, kurz darauf verkündete der Service-Dienstleister den Verkauf seiner UKW-Infrastruktur. Diesen Schritt betrachtet vor allem Divicon Media kritisch, welche sich bereits mit der Forderung um eine faire Regulierung an die BNetzA gewandt hat. Nun legt das Leipziger Unternehmen nach und fordert eine Klarstellung von der Media Broadcast.
Hintergrund sind die widersprüchlichen Aussagen bezüglich des Umfangs des geplanten Antennen-Abbaus. Während die Media Broadcast gegenüber der BNetzA und den Landesmedienanstalten von einem vollständigen Verkauf aller Antennen und Sender sprach, sollen Kundenbetreuer gegenüber Radioveranstaltern angegeben haben, Grundnetzsender, etwa auf dem Brocken, in Hamburg oder Berlin, nicht zu verkaufen.
Divicon-Media-Geschäftsführer Mike Lehmann erkennt in diesem Verhalten eine Gefahr: „Durch einen nur teilweisen Verkauf von Sendeanlagen könnte sich die Media Broadcast einer Regulierung entziehen, sich gleichzeitig alter, bereits abgeschriebener Anlagen entledigen und die profitablen Standorte weiter betreiben.“ Dies würde das Bemühen um eine Öffnung des Marktes jedoch auf den Kopf stellen.
Deshalb fordert Divicon Media den Konkurrenten auf, sich entweder der Regulierung unterzuordnen und einer Marktöffnung nicht mehr im Weg zu stehen oder einen transparenten und fairen Verkaufsprozess zu vollziehen. Denn ein „Versuch, sich in Graubereichen der Regulierung aus der Affäre zu ziehen, dürfe insbesondere durch die Bundesnetzagentur nicht geduldet werden.“[buhl]
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