Digitalradio: Südtiroler RAS baut DAB+ weiter aus

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Die RAS hat an vier weiteren Senderstandorten DAB+ eingeschaltet. Im Bild ist die Anlage Naturns zu sehen

Die Rundfunkanstalt Südtirol, kurz RAS,  hat kürzlich ihr DAB+-Sendernetz um vier Standorte erweitert.

Wer ist die RAS?

Die in Bozen ansässige RAS wurde 1975 gegründet und ist eine öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt. Sie zählt zu den Digitalradio-Pionieren und hat bereits während der 1990er-Jahre mit dem Aufbau eines Sendernetzes begonnen. Aktuell betreibt die RAS in Südtirol zwei eigene Multiplexe RAS1 und RAS2, über die sie 22 Programme verbreitet. Darunter sechs des Bayerischen Rundfunks, zwei des Deutschlandradios, vier ORF Radios, die es ausschließlich hier auf DAB+ zu hören gibt, sowie je vier Kanäle aus der Schweiz und der italienischen RAI, inklusive dessen weitgehend deutschsprachiges RAI Südtirol.

Weiter sorgt die RAS für die Verbreitung des privaten südtiroler DAB+-Pakets von Dabmedia mit 15 weiteren Programmen.

Welche Sender wurden neu in Betrieb genommen?

Dieser Tage hat die Rundfunkanstalt Südtirol ihr DAB+-Sendernetz gleich um vier Standorte erweitert. Und zwar in Laas in der Nähe des Stilfserjochs, in Naturns im Vinschgau westlich von Meran, in Martell, das in einem Seitental des Vinschgaus liegt, sowie in Tiers im Tierser Tal, etwas östlich von Bozen.

Wie gut ist DAB+ ausgebaut?

Laut Georg Plattner, Direktor der RAS, ist der Ausbau von DAB+ ein zentraler Bestandteil der Strategie der RAS, um die Radioversorgung in Südtirol laufend zu verbessern.. Damit wird sichergestellt, dass immer mehr Menschen die Vorteile der digitalen Übertragungstechnik nutzen können. Gerade in alpinen Regionen ist DAB+ UKW haushoch überlegen.

Insgesamt betreibt die RAS für die Verbreitung der drei DAB+-Pakete 170 Sendegeräte, mit denen über 99 Prozent der Bevölkerung Südtirols mit 37 Programmen versorgt werden.

Am Senderstandort Martell wurde DAB+ von der RAS neu aufgeschaltet

Worin unterscheidet sich das südtiroler DAB+ im Vergleich zum Deutschen?

Die Unterschiede sind der topografischen Struktur geschuldet. Südtirol ist Gebirgsland mit vielen, meist engen und auch verwinkelten Tälern. Mit Großsenderstandorten richtet man da wenig aus. Die gibt es bei der RAS auch kaum. Dafür aber sehr viele Sender kleiner Leistung von nur 50 Watt ERP und auch deutlich weniger.

Wie gut funktioniert DAB+ in Südtirol?

Man wird kaum eine Region finden, wo DAB+ so gut funktioniert, wie in Südtirol. Zumindest, was die von der RAS betriebenen Multiplexe anbelangt. Das Ziel ist die Vollversorgung der Bevölkerung und dem ist man in der Tat schon, sehr, sehr, sehr nahe. Nüchtern betrachtet wird es kaum noch einen Ort im Lande geben, wo Indoor-Empfang nicht ohne weiteres möglich sein sollte.

Was ist die langfristige Strategie?

Die UKW-Abschaltung hat in Südtirol bereits vor vielen Jahren begonnen. Wobei hier mit Bedacht vorgegangen wird. Vor allem wurden bislang kleine Sendeanlagen in Gebieten mit bereits exzellent ausgebautem DAB+ stillgelegt. In ihnenbesteht aber zusätzlich noch die Möglichkeit, die von der RAS auf UKW ausgestrahlten Programme auch noch von benachbarten Standorten, vielleicht in verminderter Qualität, zu bekommen.

Was bringt uns der Sendernetzausbau in Südtirol?

Auf den Punkt gebracht: Südtirol ist ein beliebtes Urlaubsland. Und selbst wenn man es nur auf dem Weg zur Adria durchfährt, profitiert man davon, deutsche Radioprogramme ganz normal hören zu können. Die beiden RAS-Pakete sind südtirolweit auf den Kanälen 10B und 10D zu empfangen. Dabmedia kommt auf Kanal 10C.

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