Am 1. August starten in Deutschland 14 digitale Radioprogramme auf dem bundesweiten Multiplex. Dadurch können die Hörer neue Zusatzdienste in Anspruch nehmen und eine größere Programmvielfalt in besserer Audioqualität genießen.
Von den digitalen Programmen sind zwölf direkt vom Sendestart an auf Empfang, zwei weitere stehen in den Startlöchern, betonte die Radiozentrale am Donnerstag. Zu Beginn können die Hörer auf die Programme des Fußballradios 90elf sowie von Absolut Radio, Deutschlandfunk, Deutschlandradio Kultur, Deutschlandradio Wissen, Energy, ERF Radio, Radio Horeb, Kiss FM, Klassik Radio, Lounge FM und Radio Bob zurückgreifen.
Mit dem neuen Digitalradio kommen ebenfalls neue Datendienste wie ein modifizierter Radiotext oder die Möglichkeit einer Slideshow, mit deren Hilfe man auf dem Display des Radios weiterführende Informationen sehen kann. Darüber hinaus ist es auch bei mobilen Empfang so stabil wie die analoge UKW-Technik. Ein weiterer Vorteil ist, dass das Digitalradio ohne zusätzliche Empfangskosten und mit hohem Bedienkomfort beim Hörer ankommt.
Ab August wird Digitalradio dann schrittweise auch regionale Multiplexe in den einzelnen Bundesländern aufschaten und ausbauen. Neben bundesweit verbreiteten Programmen speist so z.B. die ARD bis Ende des Jahres ihre Landesprogramme – vom Bayerischen Rundfunk bis zum NDR – regional ein. Auch private Anbieter aus der Region stoßen hinzu.
Zum Start des Digitalradios am 1. August werden unter anderem die Großräume Heidelberg/Mannheim und Stuttgart als erste Regionen in Baden-Württemberg mit dem Angebot versorgt. In den nächsten Jahren sollen auch weitere Gebiete des Bundeslandes das Digitalradio-Angebot zur Verfügung stehen, erklärte die Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) am Donnerstag. „Mit dem Neustart des Digitalradios in Deutschland bietet sich die große Chance, das Radio weiterzuentwickeln“, erklärte der Präsident der LFK, Thomas Langheinrich, in Stuttgart.
Zusätzlich zum bundesweiten Programm, ist eine gemeinsame Radio-Plattform („gemischter Multiplex“) aus SWR-Programm, privaten Radiosendern und Zusatzdiensten in Baden-Württemberg geplant. Während der Südwestrundfunk bereits ab August sukzessive sein Netz in Baden-Württemberg aufbaut, kommen bis zu drei private Sender ab April 2012 dazu. Dieses gemeinsame digitale Programmangebot soll dann zusätzlich zu den Großräumen Stuttgart und Heidelberg auch im Großraum Ulm, Karlsruhe und Freiburg und damit in über 5 Millionen Haushalten im Südwesten zu empfangen sein. Eine entsprechende Ausschreibung für private Veranstalter plant die LFK für den Herbst.
Auch in Bayern fühlen sich die Verantwortlichen für den Start des Digitalradios gewappnet. Mit On3radio, Bayern plus, B5 plus, Bayern2 plus und dem BR-Verkehrskanal habe der Bayerische Rundfunk in den letzten 10 Jahren neben den fünf UKW-Programmen weitere fünf Programme als Digitalradioprogramme gestartet, führte BR-Hörfunkdirektor Johannes Grotzky aus. „Auf diese Weise haben wir mit on3 eine Jugendwelle eingerichtet und mit Bayern plus ein überwiegend deutschsprachiges Schlager- und Volksmusikprogramm erfolgreich etabliert“. [frt]
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