Telestar hat Anfang dieses Jahres sein neues Digitalradio-Flaggschiff auf den Markt gebracht. Das Gerät vereint DAB+Empfänger, Internetradio und CD-Abspielstation. Wir nehmen den Radiorekorder einmal genauer unter die Lupe.
Das Soundsystem wird zusammen mit dem Mini-Turm in der Größe eines Kompaktradios und zwei Stereolautsprechern geliefert. Die Lautsprecher befinden sich im Holzgehäuse, während das System selbst unter einem Plastikgewand verbaut ist. Zusätzlich sind das externe Netzteil, die Anleitung und eine Fernbedienung im Lieferumfang enthalten. Auch ein optisches Anschlusskabel zur Verbindung mit dem Sat-Receiver oder TV-Gerät gibt es. Negativ fallen die kurzen Lautsprecher-Anschlusskabel auf. Diese müssen ersetzt werden, denn die einen Meter langen Zuleitungen erlauben kaum, den Stereosound ordentlich auszugeben.
Antennen-Eingang vorhanden
Ein großes Manko im Digitalradio-Bereich ist oft der fehlende Antennen-Eingang der Geräte. Bei der Imperial-Anlage muss darauf nicht verzichtet werden, sodass es auch in schlechter versorgten DAB+-Regionen eingesetzt werden kann. Doch keine Angst: Eine an den F-Anschluss montierbare Teleskop-Antenne liegt dem Lieferumfang bei. Als weitere Anschlüsse verfügt das Gerät über einen Aux-In, einen optischen sowie einen koaxialen Digitaleingang, einen Kopfhörer Ausgang – wie es sein soll an der Front – und einen Front-USB-Anschluss. Letzterer Ausgang hält Überraschungen bereit, die wir später vorstellen. Dem Dabman-Radio liegt auch ein Signalgeber bei. Diese kleine Fernsteuerung besitzt eine große Anzahl an Funktionstasten, die Aufteilung ist allerdings gewöhnungsbedürftig. Speziell die wichtigen Lautstärke-Regler hätten wir uns etwas besser platziert gewünscht.
Radio-Empfang
Beim ersten Einschalten und dem Wechsel in den DAB+-Modus absolviert das Radio zuverlässig einen automatischen Kanal-Suchlauf. Dabei werden mittels Zimmer-Antenne die ortsüblichen Radiosender aufgespürt und wiedergegeben. Die Sender-Umschaltung mittels Fernbedienung erfolgt dabei über das Steuerkreuz, am Gerät selbst über das multifunktionale Bedienrad. Die Senderliste listet das Imperial-Gerät alphabetisch übersichtlich auf. Der Klang der Programme im DAB+-Modus überzeugt. Der Empfang via Außen-Antenne in empfangsschwachen Regionen überzeugt auch. Der Tuner empfängt schwächere Sender ebenfalls gut. Im Display können verschiedene Informationen angezeigt werden, neben Titel und Interpret auch Zusatzinformationen, wenn diese ein Sender bietet. Das große Display gibt auch den Radiotext aus.
Internetradio
Auch der Empfang von tausenden Internetsendern weltweit ist möglich. Dafür sind gleich zwei Modi im Menü verfügbar, zum einen der „normale“ Internetradio-Modus, zum anderen der Modus Lokalsender. Hier werden lokale Station, die via Internet ausgestrahlt werden, verwaltet. Der Nutzer wählt aus einer Liste von Städten die ihm nächste aus und schon stehen besagte Regionalsender parat. Der Vorteil: Die mühsame Suche nach Lokalsendern innerhalb der riesigen Internetradio-Liste entfällt. Doch auch im Internetradio-Modus werden Sender schnell gefunden. Denn dank der Sortierung nach Genres kann der entsprechende Kanal zuverlässig aufgespürt werden.
Digitalradio mit CD-Player
Der Zusatz „CD“ hinter dem Gerätenamen weist schon darauf hin: Auch CDs kann das Abspielwunder von Telestar verarbeiten, und zwar sowohl Kauf-CDs als auch selbstgebrannte Silberlinge auf CD-R und CD-RW. Neben klassischen CD-Inhalten werden auch MP3 wiedergegeben. Im Test funktioniert dies wunderbar. Einzig die Anzeige auf dem Display hat noch Optimierungsbedarf. Das Anzeigen des CD-Covers wäre hier sehr wünschenswert.
Eingänge
Positiv fallen die Eingänge auf. Somit lässt sich das Gerät auch sehr gut als Soundsystem für TV- und Streaming-Geräte nutzen. Wem Stereo genügt, der ist hier auf der guten Seite. Der Klang bietet auf jeden Fall einen echten Mehrwert gegenüber den meisten TV-Lautsprechern.
Multimedia
Im Unterpunkt Cloud Music verstecken sich gleich neun Streaming-Anbieter. Zu unserer Verwunderung zählt Spotify nicht dazu, vielmehr sind es Amazon Music, Deezer, Napster, Qobuz, Soundmachine, Tidal, Highresaudio, Calm Radio und Palco MP3. In unserem Test haben wir uns auf Deezer und Amazon Music konzentriert. Zusätzlich kann Musik noch von angeschlossenen USB-Sticks abgespielt sowie direkt via Bluetooth vom Smartphone gestreamt werden. Beide Möglichkeiten weisen keinerlei Probleme auf. Die Kopplung vom Dabman i310 mit dem Smartphone ist unkompliziert. Somit lässt sich dann auch das Fehlen von Spotify verschmerzen, denn via Bluetooth ist der größte Musik-Streaminganbieter auch auf dem Gerät nutzbar.
Aufnahme-Funktion
Eine Sonderfunktion, die kaum ein Digitalradio kann, ist die Aufnahme-Funktion. Wer früher Hitparaden via Cassette mitgeschnitten hat, wird sich schnell an alte Zeiten zurückerinnern. Bei der neuen Imperial-Anlage wird allerdings auf einen USB-Datenträger, der an die Schnittstelle an der Front eingesteckt werden muss, aufgezeichnet. Dabei lassen sich Mitschnitte von DAB-Programmen und Internetradios tätigen. Die Digitalisierung von CDs ist über den langen Druck auf die Aufnahmetaste möglich. So lassen sich MPS erstellen, die allerdings manuell umbenannt werden müssen. Die Bezeichnung von Radioaufnahmen besteht aus Senderkennung und einer Zahlenfolge.
Fazit
Die kompakte Soundanlage der Marke Imperial überzeugt. Ein großer Funktionsumfang, zahlreiche Anschlüsse und ein sehr satter Sound sichern dem System im Test wertvolle Punkte. Neben dem sehr guten Klang, bei dem auch Bässe nicht zu kurz kommen, ist die Bedienung einfach und intuitiv gehalten. Die Radiomodi DAB+ und Internetradio funktionieren problemlos. Dank der Aufnahme-Funktion und der komfortablen App-Steuerung bekommt der Interessent Zusatzfunktionen geboten, die kaum ein anderes Gerät in dieser Preisklasse unter 270 Euro bieten kann.
Text: Ricardo Petzold / Redaktion: Felix Ritter