Die Einführung des Digitalen Radios in Deutschland scheint eine unendliche Geschichte zu werden. Nach Presseberichten haben sich Radiosender und Netzbetreiber Media Broadcast trotz Fristsetzung nicht über die Kostenbeteiligung einigen können.
Wie die „Süddeutsche Zeitung“ am Montag berichtete, könnte sich die Einigung zwischen Radiosendern und Netzbetreiber Media Broadcast erneut hinziehen. Am Dienstag, dem 21. September 2010 läuft die Frist ab, die die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) beiden Vertragsparteien gestellt hatte, um über die Freigabe ihrer Mittel für Deutschlandradio zu entscheiden. Die KEF hatte eine Einigung zwischen beiden Parteien zur Voraussetzung der Zahlung von 42 Millionen Euro für die Weiterentwicklung der digitalen Radiotechnik (DAB Plus) gemacht.
Laut dem Blatt sind die Vertragspartner aber weit von einer Einigung entfernt. Beide Verhandlungspartner hätten in der vergangenen Woche ein gemeinsames Schreiben an die KEF geschickt, in dem sie um einen weiteren Aufschub baten. Eine Einigung sei nur in Eckpunkten erzielt worden. Nun hofften die Beteiligten, dass die KEF „das ganze Projekt nicht abschießt“, zitierte das Blatt einen beteiligten Radiomanager.
Das größte Problem ist wie immer das Geld. Für die erste Ausbaustufe rechnet Media Broadcast mit einen Betrag zwischen fünf und sieben Millionen Euro. Etwa ein Drittel will die ARD bezahlen. Den Rest müssten die privaten Anbieter tragen, wie etwa die norddeutsche Radio-Holding Regiocast. Laut dem Bericht fordert diese aber eine Beteiligung von Media Broadcast und gefährdet somit das Projekt. Denn der von Finanzinvestoren gesteuerte Netzbetreiber sei zu einer Risikobeteiligung offenbar nicht bereit. [mw]
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