Media Broadcast verbreitet das nationale Digitalradio-Angebot künftig bundesweit einheitlich auf Kanal 5C. Der Betreiber des DAB-Plus-Netzes reagiert damit auf Interferenzen mit Polizei- und Behördenfunk, die beim bislang genutzten Kanal 5A in einigen Regionen aufgetreten waren.
Bislang wurde das Digitalradionetz auf Kanal 5A (Westdeutschland) und 5C (übrige Regionen) betrieben. Diese international koordinierten Frequenzen waren von der Bundesnetzagentur zugeteilt und genehmigt worden. Kanal 5A hatte jedoch im Live-Betrieb zu Störungen mit dem Behördenfunk geführt. Unter anderem in Dortmund waren die DAB-Plus-Übertragungen im September 2011 anlässlich eines Aufmarschs von Neonazis und Gegendemonstranten aufgrund drohender Interferenzen vorübergehend abgeschaltet worden.
Auf diese Problematik reagiert nun Media Broadcast, wie der Sendernetzbetreiber am Dienstag mitteilte. Der Abschluss der Blockumstellung mit dem Wechsel von Kanal 5A auf 5C erfolge am 2. März. Zuvor müssten noch letzte Arbeiten an den Standorten Saarbrücken-Schoksberg, Heidelberg Königsstuhl, Mainz-Kastel, Frankfurt und Feldberg/Taunus abgeschlossen werden.
Während der Umstellung auf Kanal 5C komme es in den genannten Regionen vorübergehend zu kurzen Empfangsbeeinträchtigungen von wenigen Minuten. „Betroffene Digitalradio-Hörer empfangen das neue nationale Digitalradio-Angebot dann nach einem Sendersuchlauf an ihrem Empfangsgerät wie gewohnt“, so Media Broadcast.
Mit dem bundesweite Einsatz von Kanal 5C ergeben sich laut dem Sendernetzbetreiber weitere, deutliche Empfangsreserven speziell in den Randgebieten der Senderegionen. „Durch die Nutzung eines einzigen Kanals erzielt Media Broadcast zudem eine größere und wirtschaftlichere Versorgungseffizienz, da weniger Sender für die flächende Digitalradioverbreitung benötigt werden“, hieß es weiter.
Media Broadcast hat das bundesweite Sendernetz für DAB Plus Anfang August 2011 mit 27 Senderstandorten in Betrieb genommen. Nach eigenen Angaben ermöglicht das das neue Digitalradio-Sendernetz seit dem Start die Versorgung von rund 50 Prozent der bundesdeutschen Fläche mit Digitalradio. 38 Millionen Zuhörer würden innerhalb geschlossener Wohnungen erreicht. Die flächendeckende Vollversorgung mit insgesamt rund 110 Senderstandorten in Deutschland ist bis 2014/2015 geplant. [su]
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