Die Serienausstattung von Neuwagen mit Digitalradio könnte diesem in Deutschland womöglich zum Durchbruch verhelfen – trotz der Vorteile, die die Automobilindustrie in DAB Plus sieht, wollen sich die deutschen Autobauer nicht auf eine serienmäßige Ausstattung verpflichten lassen.
Eine serienmäßige Ausstattung von Autos mit Digitalradios – ein Schritt, der den nur zögerlich vorankommenden Digitalisierungsprozess im Hörfunk hierzulande sicherlich deutlich befeuern würde, könnte mit der Serienausstattung die Nutzung von Digitalradio vorangetrieben werden. Doch bisher ist Deutschland davon weit entfernt. Die neue Technik ist in Neuwagen bisher nur gegen Aufpreis erhältlich.
Dabei weiß die Autoindustrie die Vorteile von DAB Plus durchaus zu schätzen. So hielt Volker Schott vom Verband der Automobilindustrie auf dem Digitalradio-Kongress „DAB Plus in Europa“ am 15. Juli in Berlin fest: Mit dem digitalen Übertragungsstandard würde sich für Autofahrer der Fahrkomfort erhöhen, weil DAB Plus einen besseren Hörkomfort verheiße sowie zur Versorgung mit besseren Verkehrsinformationen beitrage.
Die Serienausstattung von Neuwagen mit Digitalradiogeräten bezeichnete Schott dagegen als „das Pferd von hinten aufzäumen“. Ein derartiger Schritt sei erst bei entsprechender Nachfrage durch die Verbraucher vorgesehen. Auch gegen eine gesetzliche Verpflichtung zur Serienausstattung mit den Geräten sprach Schott sich aus, da sich die hohen Preis zum Nachteil der deutschen Autobauer auswirken würden. Er hielt fest, dass die serienmäßige Ausstattung mit Digitalradio nur bei Verfügbarkeit des entsprechenden Contents geplant sei. Momentan werde die neue Technologie einfach noch nicht genug nachgefragt, sodass für die Ausstattung mit Digitalradiogeräten ein entsprechender Aufpreis veranschlagt werden könne. [kw]
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