Eine Einigung über die Einführung von DAB Plus in Deutschland ist weiter ungewiss. Knackpunkt ist weiter die Finanzierung. Weil sich die Beteiligten immer noch nicht einigen konnten, wurde die Entscheidung auf nächste Woche vertagt.
Bei einer Sitzung in Erfurt hat sich die Arbeitsgruppe der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) die Positionen der öffentlich-rechtlichen und der privaten Radiosender am Dienstag angehört. Offenbar sind die Privaten weiterhin nicht bereit, sich angemessen an der Finanzierung des DAB-Plus-Ausbaus zu beteiligen. Wie der „Tagesspiegel“ am Mittwoch berichtete, will sich nun die Plenarsitzung der KEF in einer Woche mit dem Thema beschäftigen. Laut dem Bericht wird erwartet, dass das Deutschlandradio dann eine Fristverlängerung für den Vertragsabschluss beantragt. Das dürfte dann auch die letzte Chance für DAB Plus sein.
Aber auch bei den Privaten gibt es Interesse für DAB Plus. „Fußball ist ein nationales Thema“, sagte der Sprecher des Senders 90 Elf dem Blatt. Inzwischen verfolgten über eine Million Hörer am Wochenende die Konferenzschaltung und die Übertragung der Bundesliga-Einzelspiele. Der Sender wird gegenwärtig nur übers Internet verbreitet und hofft ebenfalls auf eine bundesweite Digitalfrequenz. Der Fußballsender gehört zur Radioholding Regiocast (94,3 rs2, Berliner Rundfunk, Radio Schleswig-Holstein), die auch den Literatursender Litera und den Musiksender Remix digital ausstrahlen will.
Die Einigung über ein gemeinsames Finanzkonzept des DAB-Plus-Ausbaus ist Voraussetzung für die Bewilligung von 42 Millionen Euro Gebührengeldern für Deutschlandradio durch die KEF (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). [mw]
Bildquelle:
- Empfang_Radio_Artikelbild: © jakkapan - Fotolia.com