Was im öffentlich-rechtlichen Fernsehen den Kindern der Kika ist, hat im Radio bisher kein Pendant – eine Lücke, die mit einem öffentlich-rechtlichen Radiosender geschlossen werden soll, so fordert es Deutschlandradio-Intendant Willi Steul.
Nach jahrelangen Planungen soll im Oktober der gemeinsame Jugendkanal von ARD und ZDF an den Start gehen, um eine völlig neue Zielgruppe mit öffentlich-rechtlichen Inhalten anzusprechen. Was im audiovisuellen Bereich funktioniert, könnte auch im Audiobereich Früchte tragen. So mangelt es im öffentlich-rechtlichen Hörfunk im Augenblick an Angeboten für Kinder, erklärte Willi Steul, Intendant des Deutschlandradios, gegenüber dem Evangelischen Pressedienst (epd).
„Wenn man sich anschaut, welche Leistung der öffentlich-rechtliche Rundfunk für die Gesellschaft bringt, dann fehlt ein solches Kinderformat im Radio“, so Steul im Gespräch mit epd. In diesem Zusammenhang verwies er auf ein vergleichbares Projekt im Fernsehen: Mit dem Kika haben ARD und ZDF im TV ein gemeinsames Programm für Kinder an den Start gebracht.
Das Kinderprogramm im Radio stellt sich Steul dabei als Gemeinschaftsprojekt der ARD und Deutschlandradio vor. So habe Deutschlandradio mit „Kakadu“ bereits eine tägliche Kindersendung im Portfolio. Um die Kosten möglichst niedrig zu halten, denkt der Deutschlandradio-Intendant bei der Verbreitung an DAB Plus. Bei der anstehenden Novellierung des Staatsvertrages hofft er darauf, mit der Entwicklung eines solchen Konzeptes betraut zu werden. [kw]
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