Ein endgültiger Umstieg auf digitalen Hörfunk hat noch nicht stattgefunden, dennoch laufen die Planungen für einen zweiten bundesweiten Multiplex auf Hochtouren. Nun will auch die Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) die Anmeldung vorbereiten.
Im Radiobereich ist DAB Plus ein Reizthema. Während die öffentlich-rechtlichen Sender klare Befürworter des digitalen Radios sind und den Ausbau der Netze vorantreiben, sind die meisten lokalen und regionalen Privatradios gegen einen Umstieg. Und obwohl die Verbreitung voranschreitet, ist DAB Plus auch noch nicht bei allen Hörern angekommen. Dennoch soll zum bisher einzigen, von Media Broadcast betriebenen, bundesweiten Multiplex ein zweiter aufgebaut werden. Die Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) hat in einer Sitzung am Dienstag beschlossen, eine Bedarfsanmeldung vorzubereiten.
Als Begründung gibt die ZAK an, dass das Interesse des Marktes an einer bundesweiten Verbreitung über DAB Plus nachhaltig sei. Das größte Interesse an der Errichtung eines zweiten Bundesmuxes zeigte der Leipziger Immobilienmanager Steffen Göpel, der bereits Ende April einen Antrag bei der ZAK eingereicht hatte.
Mit einer schnellen Entscheidung ist jedoch nicht zu rechnen: Zunächst muss die Ministerpräsidentenkonferenz im Oktober einstimmig die Zuordnung von Kapazitäten an die Landesmedienanstalten beschließen, erst dann kann eine offizielle Ausschreibung erfolgen. Grünes Licht für den zweiten Bundesmux könnte es frühestens im ersten Halbjahr 2017 geben. Vom Sinn des Multiplexes überzeugt ist Siegfried Schneider, Vorsitzender der ZAK, denn ein „weiteres bundesweites Hörfunkangebot erweitert nicht nur die Angebotsvielfalt im digitalen Hörfunk, es kann auch einen Beitrag zur künftigen Entwicklung des digital-terrestrischen Hörfunkmarkts leisten.“[buhl]
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