DAB Plus startet 2018 in Österreich in den Regelbetrieb

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Nun wird auch die Digitalisierung des Radios in Österreich angegangen. 2018 soll DAB Plus nach Plänen der österreichischen Medienbehörde in den Regelbetrieb gehen. Die beiden Marktführer ORF und Kronehit werden sich nicht beteiligen.

Während in Norwegen seit Kurzem mit der UKW-Abschaltung begonnen wird, lag die Digitalisierung des Radios in Österreich lange Zeit brach. Nun nimmt sie allerdings langsam Fahrt auf, 2018 könnte DAB Plus in der Alpenrepublik in den Regelbetrieb gehen. Wie die KommAustria am Freitag mitteilte, soll die Ausschreibung für einen entsprechenden Multiplex in 14 Tagen auf den Weg gebracht werden, eine entsprechende „Auswahlgrundsätzeverordnung“ hat die Medienbehörde am Freitag veröffentlicht.

In der Verordnung sind Kriterien und Auflagen für die DAB-Plus-Ausschreibung enthalten. So sollen Bewerber um eine bundesweite Zulassung spätestens nach einem Jahr 50 Prozent der Bevölkerung mit digitalen Radioprogrammen versorgen, drei Jahre später sollen bereits 75 Prozent der Bevölkerung erreicht werden. Nach dem Zeitplan der Behörde könnte der DAB-Plus-Regelbetrieb 2018 starten.

DAB Plus geht dabei in Österreich ohne die Marktführer ORF und Kronehit auf Sendung. Die öffentlich-rechtliche Sendeanstalt hat schon angekündigt, sich nicht an der DAB-Plus-Verbreitung zu beteiligen. Schon am Testbetrieb, der im Frühling 2015 nach massiver Verzögerung mit 15 privaten Radiostationen startete, hatte der ORF nicht teilgenommen. Kronehit-Chef Ernst Swoboda begründet seinen Widerstand gegen den digitalen Radioübertragungsstandard damit, dass der Digitalradioempfang ein „Frontalangriff auf UKW“, der von der Elektrobranche initiiert sei und der die Gattung Radio „demolieren“ werden.

Der Testbetrieb für DAB Plus läuft seit Mai 2015 im Großraum Wien, an dem sich 15 private Radiostationen beteiligen. [kw]

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5 Kommentare im Forum
  1. Das vorgetragene Argument des "Kronehit" Chefs enthält natürlich auch eine gewisse Wahrheit. Irgendwie habe ich aber das Gefühl, daß da auch noch einiges andere ungesagt bleibt. Hat man vielleicht z. B. auch Angst vor jungen frischen Internet-Radio-Stationen, die den Sprung ins DAB+ Wasser wagen? Eigentlich müssten die technischen Kosten einer UKW Verbreitung deutlich höher liegen, als die einer DAB+ Verbreitung - man teilt sich ja einen Mux mit einigen Sendern...
  2. Na endlich. Aber warum man gegen DAB+ immernoch eine Blockadehaltung haben kann ist mir schleierhaft. Kronehit und Ö3 sind doch ganz gute Sender - die brauchen keine Angst vor zunehmender Konkurrenz bei DAB+ haben. Die Technik geht nun mal weiter. Ist auch gut so, weil analoges TV würde auch keiner mehr haben wollen. Aktuell muss ich immer, wenn ich durch Österreich fahre auf MP3 im Auto umschalten, weil UKW mag ich nicht mehr hernehmen. Fährt man umn Berg, fängts an zu rauschen - nee brauche ich nicht mehr. Dass DAB+ da besser funktioniert sieht man kurz nach Innsbruck Richtung Südtirol in Italien. Da kommt Ö3 auch wieder über DAB+ - schöne Abdeckung, rauschfrei. Ryker
  3. Nicht unbedingt. Man braucht ja bei FM nicht gleich zwangsläufig Grosssender, mit so drei oder vier Kleinsendern im Bereich von 100W bis 500W ERP lässt sich schon einiges anfangen und man erreicht deutlich mehr Hörer als über DAB+. Die Sender in Österreich haben eigentlich schon genug Füllsender damit auch FM hervorragend funktioniert. Von einigen Passstrassen mal abgesehen.
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