Kommt die Entwicklung zum digitalem Radioempfang jetzt doch in Gang? Ralf Reynolds, Vorstandsmitglied der Digital Radio Plattform, hält sie zumindest für „unerlässlich“ und sieht erste Anzeichen dafür, dass der Digitalisierungsprozess beim Radioempfang voranschreitet.
Schreitet der Digitalradio-Ausbau jetzt doch voran? Zumindest scheinen die Aktivitäten von Deutschlandradio und der ARD in diese Richtung zu deuten. Ralf Reynolds, Vorstandsmitglied der Digital Radio Plattform und Deutschland-Chef des britischen Digitalradio-Herstellers Pure sieht diese Entwicklung als notwendig an: „Ein Umstieg auf die digitale Verbreitung ist einfach unerlässlich.“
Nach Meinung von Reynolds befindet sich UKW am Ende seiner Entwicklung. Die Zukunft läge in DAB Plus, denn Digitalradio würde den Hörern mit einem besseren Empfang, Zusatzinformationen und Zusatzbildern einen echten Mehrwert bieten.
Das Radio der Zukunft sieht er im personalisierten Radio. Digitale Spartensender, die dem Hörer genau die Inhalte und Musik liefern, die er möchte, werden seiner Meinung nach in den nächsten Jahren zunehmen. Einen weiteren Trend sieht Reynolds in regionalen Radioprogrammen, die ebenso von einer digitalen Verbreitung profitieren würden: „DAB Plus ist eine weitaus
kostengünstigere Verbreitung als UKW. Bei DAB Plus können sich bis zu 20 Sender auf einer einzigen Frequenz ansiedeln, ohne sich gegenseitig zu stören. Gerade Kleinst-Anbieter mit einem strikt lokalen Angebot dürften diese kleinzellige Variante in Betracht ziehen.“
Außerdem fordert Reynolds von der Politik, sich stärker für das Voranschreiten der Digitalisierung des Radioempfangs einzusetzen. „Als einer der Pioniere im Bereich Digitalradio haben wir Norwegen unsere volle Unterstützung bei der Abschaltung von UKW zugesagt“, so Reynolds. „Dieses Versprechen gilt selbstverständlich auch für Deutschland. Wir werden den Markt mit neuen, innovativen Produkten stimulieren.“
Derzeit sieht Reynolds bei Deutschlandradio und der ARD Anzeichen dafür, dass der Digitalisierungsprozess auch in Deutschland voranschreitet. So hat Deutschlandradio Anfang des Monats seine Übertragungskapazitäten im bundesweiten Multiplex erhöht. Neben der verbesserten Empfangsqualität geht damit eine Erhöhung des Fehlerschutzes bei der terrestrischen Ausstrahlung einher. Damit trifft Deutschlandradio Vorkehrungen zur verbesserten bundesweiten Digitalradioversorgung. Währenddessen soll die ARD zurzeit mit der Anmeldung der Finanzmittel, die für den DAB-Plus-Ausbau notwendig sind, bei der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) beschäftigt sein. [kw]
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