In Nordrhein-Westfalen wird der Regelbetrieb für DAB Plus auch im kommenden Jahr nicht starten, stattdessen entschieden sich die Medienwächter für eine Verlängerung des derzeit laufenden Testbetriebs des Digitalradios.
Die Digitalisierung des Radios in Nordrhein-Westfalen kommt auch weiterhin nicht voran. So wird auch 2016 in dem Bundesland der Regelbetrieb für DAB Plus nicht auf den Weg gebracht, stattdessen wird der Testbetrieb für das Digitalradio verlängert. Auf ihrer jüngsten Sitzung entschieden sich die Medienwächter der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) für die Verlängerung um ein weiteres Jahr.
Zum 31. Dezember endet der derzeitig laufende Testbetrieb für das Digitalradio, sodass eine Entscheidung über das weitere Vorgehen gefordert ist. Eine im Herbst vorangegangene Bedarfsabfrage für den digitalen Verbreitungsstandard hatte kein eindeutiges Bild ergeben. Interesse für DAB Plus zeigte sich nur bei Radiosendern, die ihr Programm landesweit verbreiten. Lokale und regionale Anbieter hatten sich größtenteils gegen eine Teilnahme am DAB-Plus-Regelbetrieb ausgesprochen. Sie nannten die unzureichende Ausstattung der Hörer mit geeigneten Empfangsgeräten als Grund für ihre Zurückhaltung.
Zwar wollte die LfM zumindest einen landesweiten Multiplex auf den Weg bringen, aber dessen Start wird sich nun verzögern. So entschieden sich die Medienwächter gegen die Ausschreibung landesweiter DAB-Plus-Kapazitäten zum derzeitigen Standpunkt, stattdessen will sich die Kommission durch weitere Gespräche mit den Beteiligten, darunter der Westdeutsche Rundfunk (WDR) und die Lokalradios, über das weitere Vorgehen des Digitalisierungsprozesses Klarheit zu schaffen. Mit der Verlängerung des Testbetriebes rückt der DAB-Plus-Regelbetrieb jedoch für ein weiteres Jahr in die Ferne. [kw]
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