DAB Plus feiert 10-jähriges Jubiläum

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dab+, dab plus logo, slogen; © dabplus.de
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Der neue digitale Radiostandard feiert Geburtstag – Neben normalem Radio kann DAB Plus auch als Warnmelder vor Umweltkatastrophen dienen.

Am 1. August 2011 ging der neue Radiostandard DAB Plus erstmals auf Sendung. Jetzt, zehn Jahre später, hat sich der digitale Nachfolger von UKW auch als erste nationale Programmplattform fest etabliert. Ein maßgeblicher Vorteil sorgte dabei für den großen Erfolg: DAB Plus löst die Frequenzknappheit von UKW auf. Obwohl der Vorgänger DAB schon seit den 90ern vertreten ist, bietet die vom Fraunhofer Institut in Erlangen entwickelte Audio-Komprimierung AAC neue Möglichkeiten. Sie ist einerseits moderner und andererseits effizienter als die des Vorgängers. Schließlich war dies der erste wichtige Schritt auf dem Weg zur Digitalisierung der Programme von privaten und öffentlich-rechtlichen Radiosendern.

Während das Sender-Netz stetig ausgebaut wird, gehen immer mehr Programme im digitalen Antennenradio online. Allein ab Oktober kommen unter anderem bekannte Privatradiomarken wie RTL, Antenne Bayern, Energy oder Absolut Radio dazu. Darüber hinaus wuchs die Zahl der national ausgestrahlten Programme auf bis zu 29. Neben neuen Programmgeschwistern etablierter Anbieter, wie Klassik Radio Beats und Radio Energy mit Nostalgie, gehören dazu auch innovative Zielgruppenformate wie dpd Driver’s Radio, Femotion, ein Radio von und für Frauen, und das Sportradio Deutschland der Teutocast GmbH.

DAB Plus kann vor Notlagen warnen

Gerade die aktuelle Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen hat deutlich gezeigt, wie wichtig ein Frühwarnsystem bei Umweltkatastrophen oder anderen Gefahren ist. Mit der Electronic Warning Function (EWF) entwickelt das Fraunhofer Institut DAB Plus nun zu einem wichtigen Faktor beim Bevölkerungsschutz weiter. Denn ausgestattet mit EWF sollen DAB Plus Radios künftig die schnelle und zuverlässige Warnung der Bevölkerung im Katastrophenfall ermöglichen. Egal ob Hochwasser, extreme Unwetter oder Chemieunfall – das Digitalradio soll über drohende Gefahren informieren.

Grünes Radio für mehr Nachhaltigkeit

Zudem spart DAB Plus Strom: In einem kürzlich von der BBC veröffentlichten Forschungsbericht2 wurde der Gesamtenergieverbrauch aller analoger und digitaler Plattformen verglichen, darunter MW, UKW, DAB Plus, DVBT und Streaming. Demnach erwies sich das digital-terrestrische Radio DAB Plus mit nur 9 Wattstunden pro Gerätestunde als der Verbreitungsweg mit dem geringsten Energiebedarf und ist damit besonders umweltfreundlich sowie nachhaltig. Darüber hinaus ist die Wirtschaftlichkeit für private Anbieter ein entscheidender Faktor für die Erweiterung ihres Geschäftsmodells.

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13 Kommentare im Forum
  1. Die Möglichkeit , eine Warnfunktion einzubauen, hat man vor 10 Jahren vergessen , in den DAB + Standard verbindlich aufzunehmen. Dafür ist es jetzt zu spät. Ohne Updatemöglichkeit bleiben alle bis jetzt verkauften Geräte von dieser Funktion ausgeschlossen. Man muss sich also neue Geräte kaufen. Wieviel Elektroschrott soll durch das Digitalradio eigentlich noch produziert werden ? DAB atmet weiter den Geist des ISDN Zeitalters der Neunziger Jahre. Denkbar ungeeignet für den Notfall sind auch viele DAB + Radios mit eingebautem Akku. Bei einem der meistverkauften Empfänger hält der Akku im DAB + Modus gerade mal 10 h durch. Übrigens ein Akku wie in dern alten Nokia Handys. Wie weit kommt man damit auf einem dieser Klassiker ? Mehrere Tage sicherlich. Die Energiesparfunktion ist einseitig verteilt. Nur der Senderbetreiber spart. Im Notfall ist man selbst mit einem aktuellen einfachen LTE Handy mit eingebautem UKW Empfänger besser bedient. UKW hat eine weitaus bessere Gebäudedurchdringung im städtischen Raum. Den bei mir zuständigen NDR kann ich über Kopfhörer am Handy auf 4 Frequenzen empfangen. bei DAB + bin ich von einem einzigen Standort abhängig. Auch der kann mal ausfallen. ( Der Sender Teutoburger Wald ist 1985 zusammengestürzt wie ein Kartenhaus) Geeigneter für den Notfall ist ein Mix aus Sirenenalarm , Cell-broadcasting (in anderen Ländern längst eingeführt und genutzt) und UKW Information. Es wäre zu wünschen, dass alle ö.r. Sender auch nach einer weitgehenden Abschaltung des UKW Netzes weiterhin verpflichtet bleiben, auf einer leistungsstarken Frequenz ein Info Programm auszustrahlen, das rund um die Uhr die Ausstrahlung akuter Warnmeldungen garantiert. Übrigens: Ein Dutzend Programme , die das Handy empfängt, stehen hier akutell auf DAB + sowieso nicht zur Verfügung. Die ganzen Dudler im 2. Bumux werden im Ernstfall sicher nicht weiterhelfen. Und mal im Ernst: Wer hat schon unterwegs in der Stadt, in der Bahn oder beim Joggen im Wald immer einen DAB + Empfänger dabei , der im Zug oft noch schlechter als zuhause funktioniert. ?
  2. Also ich bin von DAB+ enttäuscht. Klar, es gibt viele Sender und so. Aber vom Klangerlebnis dank DAB keine Spur. Die Sender kommen datenreduziert daher. Und vieles, was bei UKW noch breit und voller Volumen, mit richtig Sound antanzt, klingt bei DAB blechern. Nix Sourround, kein Klang-Spektakel, kein Erlebnis. DAB kann man nutzen, muss man aber nicht haben.
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