DAB-Plus kann in Europa deutlich zulegen. Dort wo das Digitalradio bereits en vogue ist, konnte sich die Programmvielfalt deutlich erhöhen.
Das Digitalradio DAB-Plus setzt sich in vielen europäischen Ländern langsam aber sicher durch. Mehrere Länder stellen derzeit ihre Websites auf die internationale Markenführung um und folgen damit dem neuen internationalen DAB-Plus Markendesign, welches zuerst im Mai 2017 in Deutschland vorgestellt wurde.
Um den Vormarsch des Digital Radios statistisch zu untermauern, veröffentlichte das DAB-Plus Büro Deutschland am Wochenende neue Zahlen zur Verbreitung von DAB-Plus in Europa. Als Paradebeispiel gilt Norwegen. Dort wurden Anfang dieses Jahres die analogen Signale bereits vollständig abgeschaltet. Weitere Länder sollen dem Beispiel folgen.
Nach den Angaben des DAB-Plus Büros Deutschland plant man derzeit in der Schweiz eine schrittweise Abschaltung der UKW-Frequenzen ab 2021. In der Schweiz ist das digitale Radio äußerst beliebt. Inzwischen hören rund 63 Prozent der Schweizer nur digitales Radio.
In Großbritannien erreicht die Netzabdeckung von DAB-Plus bereits 97 Prozent der Bevölkerung. Knapp 500 Radiostationen sind darüber zu empfangen. Auch deshalb haben wohl 57 Prozent der britischen Haushalte ein DAB-Plus Digitalradio zu Hause. In Italien können bis zu 75 Prozent der Bevölkerung DAB-Plus empfangen.
Belgien plant den DAB-Plus Betrieb nun auch in seinem wallonischen Teil. In Flandern herrscht bereits Regelbetrieb. Auch in Frankreich soll die Reichweite für DAB-Plus erweitert werden. Zudem entwickeln sich in Ost- und Südeuropa die ersten Privatradios über DAB-Plus. Tschechien plant einen massiven Netzausbau in den kommenden Monaten. Den öffentlich-rechtlichen Rundfunk sollen bis Mai 2019 fast 75 Prozent der Bevölkerung über DAB-Plus empfangen können.
Die angeführten Statistiken und Pläne lassen sich aus Sicht des DAB-Plus Büros Deutschland in etwa so zusammenfassen: DAB-Plus ist in Europa auf dem Vormarsch. Weitere Länder setzen auf die internationalen Markenführung und fördern die Schaffung neuer Programme. In bereits etablierten Lagen hat sich die Programmvielfalt des Digital Radios deutlich erhöht.
Ob es jedoch wirklich nur noch eine Frage der Zeit ist, bis der UKW-Betrieb in Europa komplett ad acta gelegt wird, bleibt abzuwarten. [ds]
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