Schützenhilfe für den Ausbau von DAB Plus: In ihrer jüngsten Sitzung sprach sich die Deutsch-Französische Hörfunkkommission für den europaweiten Ausbau des Digitalradiostandards aus.
Die Zukunft des Hörfunks erhitzt weiter die Gemüter, vor allem die Frage nach dem Umstieg auf digitales Radio sorgt weiter für europaweite Diskussionen. In einigen Länder wird der Ausbau von DAB Plus stark vorangetrieben und von den Befürwortern als einzig zukunftsträchtiger Weg angepriesen. Die Gegner sehen darin vor allem aufgrund hoher Kosten beim Umstieg keine Alternative. Auf seiner Sitzung am Mittwoch sprach sich nun auch die Deutsch-Französische Hörfunkkommission eindeutig für DAB Plus aus.
Überraschend kommt das nicht, sitzen doch mit ARD und Deutschlandradio zwei öffentlich-rechtliche Befürworter aus Deutschland in der Kommission, die durch Radio France vervollständigt wird. Um den aus Sicht der Einrichtung unverzichtbaren Verbreitungsweg besser zu fördern, sollen nun die Regierungen beider Staaten sich bei der EU für DAB Plus einsetzen. Eine weitere Maßnahme soll sein, dass neue Radiogeräte verpflichtend DAB Plus empfangen können sollen.
Auch die Autoindustrie wird aufgefordert, Fahrzeuge ausschließlich mit entsprechenden Geräten auszustatten, womit die Kommission die Pläne der European Radio Alliance bestätigt und unterstützt. DAB Plus ist auch in Europa nicht unumstritten: Während in der Schweiz und Norwegen der Umstieg schon weitgehend beschlossen ist, stößt die geplante Einführung in Österreich auf nur wenig Gegenliebe, in Schweden wurde der geplante Umstieg gar vom Parlament gestoppt. [buhl]
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