DAB+ Autoradio-Adapter mit starkem FM-Transmitter im Test

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DAB+ Autoradio DAB-C8
©Auerbach Verlag/Thomas Riegler

Der DAB-C8 ist ein preiswerter DAB+ Autoradio-Adapter, in dem mehr drinsteckt als gedacht. Solche Geräte rücken angesichts der nahenden UKW-Abschaltung in mehreren Regionen wieder in unseren Fokus. Wir sind mit dem Gerät einmal Probe gefahren und zeigen unsere Eindrücke im Test.

Das kleine Nachrüst-Digitalradio fürs Auto kommt in etwas ungewohntem Design. Während sich die Modelle anderer Hersteller in dezenter Zurückhaltung üben, will der DAB-C8 ganz bewusst auffallen. Dazu erstrahlen die zu beiden Seiten des 6 cm großen Bildschirms angeordneten Tasten in knalligem Hellrot. So sind sie so leichter auch aus dem Augenwinkel erkennbar. Ferner ist die Tastenbeschriftung besonders gut lesbar.

Die Ausstattung des DAB-C8

Drei der vier Tasten sind mit Doppelfunktionen belegt. Je nachdem, ob man kurz oder lang auf sie drückt, kann man über die Mode-Taste die Betriebsart zwischen DAB+, Bluetooth und die Wiedergabe der an der linken Seite einsteckbaren TF-Speicherkarte auswählen oder man gelangt in die Menü-Oberfläche. Auf gleiche Weise gelangt man über die mit einer Lupe gekennzeichnete Taste zur Frequenz-Einstellung des integrierten FM-Transmitters oder man startet den automatischen DAB+-Sendersuchlauf.

DAB+ Autoradio DAB-C8 mit Kabel
©Auerbach Verlag/Thomas Riegler

An der rechten Seite findet sich zudem ein griffiges Drehrad. Über dies gelangt man zur Senderliste und somit zur Programmauswahl. Weiter dient er zur Steuerung des MP3-Players und unterstützt bei der ebenfalls integrierten Freisprech-Einrichtung. Für sie hat der DAB-C8 ein Mikrofon an der Front eingebaut. Der Stromanschluss kommt nicht in Form einer Micro-USB- oder USB-C-Schnittstelle an der Rückseite, sondern mit einem fest verbundenen 72 cm langen Kabel mit USB-2-Stecker. Das Kabel sollte lang genug sein, um es an einen 12-V-USB-Ladeadapter anzuschließen.

Auch der Antennen-Anschluss des DAB-C8 ist ungewöhnlich ausgeführt. Anstatt einer fest eingebauten Buchse ragt aus dem Gerät ein 12 cm langes Kabel, an dessen Ende eine MCX-Antennenbuchse angebracht ist. Sie findet man bei DAB-Autoradios, egal in welcher Ausführung, nur ausgesprochen selten. Üblich sind SMB- oder SMA-Buchsen. Mit ihnen sind üblicherweise auch die erhältlichen Magnetfuß-Antennen versehen. Zuletzt findet man an der rechten Seite noch den als 3,5-mm-Klinkenbuchse ausgeführten Line-Ausgang, über den das eingebaute Autoradio auch ohne dem Umweg des FM-Transmitters erreicht werden kann.

Mit Adapter geht’s

DAB+ Autoradio DAB-C8, Halterung
©Auerbach Verlag/Thomas Riegler – Für den DAB-C8 werden zwei Halterungen mitgeliefert. Jene, die in die Lüftungsschlitze zu stecken ist, erweist sich als praktikabler

Um den DAB-C8 im Auto testen zu können, haben wir uns eines Adapter-Kabels MCX auf IEC bedient. So konnten wir einen Magnetfuß, der für eine DVB-T2-Antenne gedacht ist, mit einem für DAB+ geeigneten Antennenstab versehen. Denn wie üblich testen wir DAB-Autoradios grundsätzlich nicht mit den beigepackten, durchweg sehr empfangsschwachen Scheibenklebe-Antennen, sondern mit einer Antenne auf dem Autodach. Dem DAB-C8 liegen zwei Halterungen bei. Eine ist für das Aufkleben an der Oberseite des Armaturenbretts vorgesehen und erfordert eine glatte, ebene Oberfläche. Praktikabler ist die zweite, mit der sich das digitale Nachrüstradio auf eine der Lamellen der Belüftung stecken lässt. Beide Varianten sind zuerst mit einem kleinen Kreuzschraubendreher an der Rückseite zu befestigen.

Die Inbetriebnahme

Beim DAB-C8 dürfte es sich hierzulande wohl um einen Exoten handeln. Bei der erstmaligen Inbetriebnahme startet, wie von anderen Geräten gewohnt, kein automatischer Sendersuchlauf. Stattdessen verkündet der knapp 6 cm große Bildschirm: „DAB No Signal!“. Ein Klick auf die Senderliste verrät uns, dass das Radio bereits mit einem australischen Mux aus dem Sidney-Area programmiert ist. Darin enthalten sind Stationsnamen wie 2SM1269, 2Day und Gorilla.

DAB+ Autoradio DAB-C8, Menü
©Auerbach Verlag/Thomas Riegler – In diesem Menü kann man zwischen DAB+-Empfang, der Wiedergabe von mp3s von der gesteckten TF-Karte oder Musik via Bluetooth wählen

Um zu den heimischen Radioprogrammen zu gelangen, ist der automatische Sendersuchlauf manuell zu starten. Dieser erweist sich übrigens als recht hellhörig und liest auch schwächer empfangbare Multiplexe ein. Angenehm aufgefallen ist uns, dass der DAB C8 kein 100er-Problem haben dürfte. Dieses kennen wir von anderen Autoradio-Adaptern und es besagt, dass diese maximal 100 DAB+-Programme abzuspeichern vermögen. Mit den am Testort verfügbaren 110 Programmen hatte der DAB-C8 jedenfalls keine Probleme.

Ab Werk ist die Benutzeroberfläche auf Englisch eingestellt. Sie lässt sich in der Menü-Oberfläche auf Deutsch umstellen. Insgesamt stehen acht Sprachen zur Wahl. Darunter auch Polnisch und Italienisch. Hilfreich kann auch das Untermenü „Hintergrundbeleuchtung“ sein. Hier lässt sich festlegen, ob das Display ständig angeschaltet bleiben oder es sich nach einer bestimmten Zeit, in sechs Stufen von 10 bis 120 Sekunden, abschalten soll.

Der Empfang des DAB+ Autoradios DAB-C8

DAB+ Autoradio DAB-C8 im Auto
©Auerbach Verlag/Thomas Riegler

Zugegeben, es gibt empfangsstärkere DAB+-Autoradio-Adapter. Dennoch bewegt sich der DAB-C8 in einer ganz guten Liga und lässt oft auch den Empfang nicht ortsüblicher Multiplexe zu. Bei ortsüblichen Paketen gibt es nichts auszusetzen. Die Wiedergabe setzt auch schnell wieder nach Verlassen eines Tunnels ein. Am äußeren Rand eines Versorgungsgebiets kann der DAB-C8 nicht ganz mit den Empfangsleistungen unseres regulären DAB+-Autoradios mithalten, das wir zusätzlich in unser Testfahrzeug eingebaut haben.

Dennoch zeigen wir uns mit dem, was uns der kleine Autoradio-Adapter liefert, ganz zufrieden. Wobei noch einmal anzumerken ist, dass wir eine Magnetfuß-Antenne auf dem Autodach genutzt haben. Denn mit den DAB+-Adaptern und DAB+-DIN-Autoradios mitgelieferten Scheibenklebe-Antennen werden die Geräte empfangsmäßig durchweg weit unter Wert geschlagen.

Autoradio-Adpater mit starkem FM-Transmitter

DAB+ Autoradio DAB-C8, FM Bayern 3
©Auerbach Verlag/Thomas Riegler

Die in anderen DAB+-Autoradio-Adaptern eingebauten FM-Transmitter taugen wegen ihrer minimalen Sendeleistungen kaum etwas und werden während der Fahrt schnell mal von einem der unzähligen regulären UKW-Sender unerträglich stark gestört. Mit dem DAB-C8 ist das anders. Er kommt mit einem vergleichsweise starken, eingebauten Senderchen. Beim ersten Test im Büro zeigte sich, dass mit ihm der Empfang selbst dann noch möglich war, wenn wir vom Büro ans gegenüberliegende Ende des Hauses gegangen sind. Distanz: Jedenfalls 10 m und fünf Wände dazwischen.

Im Alltagsbetrieb sind wir in Südösterreich mit dem FM-Transmitter wunderbar klar gekommen. Er übertönt selbst nicht ganz ortsübliche Sender. Nur bei den leistungsstarken Ortssendern muss er passen. Bei ihnen wechselt das Autoradio dann doch schnell auf eine alternative Frequenz und lässt den DAB-C8 links liegen.

Slideshow und Favoritenkanäle

DAB+ Autoradio DAB-C8, Slide-Show
©Auerbach Verlag/Thomas Riegler

Für die Wiedergabe der Slideshow bietet der DAB-C8 nur einen einzigen Modus. Bei ihm bleiben die Kopfzeile, in der neben dem Stationsnamen auch die Signalstärke, Uhrzeit und Frequenz des FM-Transmitters eingeblendet sind und die Fußzeile, die den Radiotext als Laufband zeigt, erhalten.

Der DAB-C8 kommt mit zehn Speicherplätzen für eigene Favoriten. Leider werden diese nach jedem Sendersuchlauf gelöscht. Womit ihr Anlegen nur sinnvoll ist, wenn man primär in derselben Region unterwegs ist.

Text: Thomas Riegler / Redaktion: Felix Ritter

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13 Kommentare im Forum
  1. "Der DAB-C8 kommt mit zehn Speicherplätzen für eigene Favoriten. Leider werden diese nach jedem Sendersuchlauf gelöscht. Womit ihr Anlegen nur sinnvoll ist, wenn man primär in derselben Region unterwegs ist.", Irgendwie kommt das Ding daher wie in den 2000ern steckengeblieben. Mit den Knöpfchen suche ich während der Fahrt Sender? Und warum kann man das nicht per USB direkt ans Radio anschließen? Oder über Aux, oder über Bluetooth? Achso, was soll der Elektroschrott eigentlich kosten?
  2. Ich frage mich, ob das Ding überhaupt hier zulässig ist, wegen der Sendeleistung des Transmitters. Andere werden sicher das Maximum ausreizten, wenn der so viel besser ist, verdächtig!
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