10 Jahre nach seiner Einführung ist das digitale Radio DAB+ heute erfolgreich wie nie. Die Anzahl von Radioempfängern für das Auto und Zuhause ist im Vergleich zum Vorjahr um rund 30 Prozent gestiegen.
Rund 20 Prozent aller Radiohörerinnen und –hörer schalten regelmäßig DAB+ Programme ein. Die Triebfeder für die aktuelle DAB+ Dynamik ist das Engagement vieler Privatsender, die ihre neuen Zielgruppenprogramme national und immer öfter auch regional im digital-terrestrischen Radiostandard ausstrahlen.
DAB+ mit bestem Jahr seit 2011
Eine Dekade nach dem DAB+ Sendestart entscheiden sich immer mehr Menschen für das digitale Radio DAB+. Selbst nach dem starken Wachstum des letzten Jahres, das mit rund 1,83 Mio. verkauften stationären DAB+ Geräten eine relative Steigerung von 15,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen konnte, hält der positive Trend weiter an.
Wie der Digitalisierungsbericht der Medienanstalten 2021 unterstreicht, erreicht die Ausstattung der Haushalte (zu Hause und im Auto) mit 21,7 Mio. DAB+ Empfängern einen neuen Spitzenwert. Die 5 Mio. Radios mehr entsprechen einem relativen Jahreswachstum von rund 30 Prozent. Mehr als jeder vierte Haushalt (27 Prozent) empfängt inzwischen DAB+. Das sind über 1,1 Mio. mehr als noch im Vorjahr. Damit liegt die Anzahl der Haushalte, in denen DAB+ empfangen werden kann erstmals deutlich über 11 Mio.
Inzwischen haben auch über 94 Prozent der Neuwagen ein DAB+ Radio inklusive. Nach der seit einem Jahr geltenden Digitalradiopflicht müssen Radios in Neuwagen grundsätzlich den Empfang und die Wiedergabe von digital-terrestrischem Radio ermöglichen. Für stationäre Radiogeräte mit Display gilt ebenso eine Digitalradiopflicht. Weitere Informationen finden sich hier.
Die Nutzung von Radio über Online-Audio und insbesondere DAB+ steigt kontinuierlich. Im weitesten Hörerkreis kommt DAB+ mittlerweile auf einen Anteil von 20,4 Prozent (ma 2021 Audio, Hörer ab 14 Jahre: ma 2020 Audio II: 17,4 Prozent).
Mehr Programme bundesweit
Einer der wichtigsten Vorteile von DAB+ Radio ist die größere Programmvielfalt gegenüber dem analogen Rundfunk. Seit über einem Jahr ist die zweite nationale Programmplattform mit 15 Angeboten in Ballungsräumen on air. Auch in diesem Jahr wurde sie mit spannenden neuen Angebote erweitert. Neben Ablegern etablierter Anbieter, wie Klassik Radio Beats und Radio Energy mit Nostalgie, gehören dazu Zielgruppenformate wie AIDAradio, dpd Driver’s Radio, Femotion, ein Radio von und für Frauen, und das Sportradio Deutschland der Teutocast GmbH. Einen Überblick über alle bundesweit verfügbaren Programme findet sich hier.
Auch mehr DAB+ regional
Seit dem 29. Oktober freuen sich Hörerinnen und Hörer in Nordrhein-Westfalen über eine große Auswahl weiterer Angebote via DAB+. Mit insgesamt bis zu 16 neuen Radioprogrammen gibt es in NRW viel Neues zu entdecken. Die Zahl der dort auf DAB+ verfügbaren Angebote wächst auf rund 50 Sender. Auch in 2022 kommen neue Sender hinzu. Mehr zu den Aufschaltungen findet sich hier.
Insgesamt bietet DAB+ regional unterschiedlich derzeit rund 300 empfangbare Angebote, von denen rund 100 ausschließlich digital ausgestrahlt werden. Dazu gehören auch die 15 Programme, die seit November im Saarland landesweit on air sind sowie fünf in Thüringen vom Netzdienstleister Divicon ausgestrahlten Programme.
Nicht nur die Auswahl wächst. Neue Sendeanlagen in ganz Deutschland verbessern die Versorgung entlang wichtiger Verkehrswege, in topographisch herausfordernden Regionen und Innenräumen. Der Bayerische Rundfunk beispielsweise hat mit dem neuen DAB+ Senderstandort Vilsbiburg die inzwischen 75. Sendeanlage in Betrieb genommen.
Pionier Deutschlandradio
Auch das Deutschlandradio setzt sein Engagement für DAB+ fort. An insgesamt elf Standorten in Hessen, Bayern und Baden-Württemberg sind Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur jetzt mehrheitlich digital über Antenne empfangbar. Die Ausstrahlung über unwirtschaftliche UKW-Sendeanlagen wurde regional beendet. Die Umstellung wurde mit vielfältigen Marketing- und Kommunikations-Maßnahmen vor Ort und im Netz begleitet. Einen Überblick dazu gibt diese Seite.
Im kommenden Jahr werden sechs weitere Standorte für die erste nationale Programmplattform in Betrieb gehen. Mit neuen Sendern in Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein sollen verbliebene Lücken im Sendernetz geschlossen und die Empfangsmöglichkeiten in der Region deutlich verbessert werden. Die sechs neuen Standorte werden schrittweise ab April 2022 aufgeschaltet.
Durch den Ausbau wächst das Sendernetz der ersten nationalen Programmplattform auf insgesamt 155 Standorte; gegenwärtig sind 147 Sender im Betrieb; noch in diesem Jahr sollen ein reichweitenstarker Sender in Schöppingen (NRW) und ein weiterer Standort in Malchin (Mecklenburg-Vorpommern) dazukommen.
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