Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) soll bei der nächsten Bundesligavergabe ein eigenes Rechtepaket für DAB Plus schnüren. Diese Forderung wird nach der Vergabe der Audorechte an Streaming-Anbieter Amazon laut.
Mehr Geld wollte die deutsche Fußball-Liga mit der Vergabe der Bundesliga-Übertragungsrechte bekommen – ein Ziel, das sie letztendlich auch erreicht hat. Für höhere Erlöse hat sie in Zusammenarbeit mit dem Bundeskartellamt neue Rechtepakete geschnürt und doch hat sie ein wesentliches dabei vergessen: Ein eigenes Paket für den digital-terrestischen Radioübertragungsstandard DAB Plus, der für die nächsten Spielzeiten voraussichtlich auf der Strecke bleiben wird.
So hat sich der Streaming-Anbieter Amazon das Netcast-Paket, in dem auch die Möglichkeit zur Übertragung via DAB Plus enthalten ist, gesichert. Mit den erworbenen Rechten wird Amazon allerdings sein Internetangebot Amazon Prime Music attraktiver gestalten wollen und die Übertragung so auf den Ausspielweg Internet beschränken. Via DAB plus wird es die Bundesliga daher ab der Spielzeit 2017/18 voraussichtlich erst einmal nicht mehr zu hören geben.
Daher fordert Wolfgang Paulus von Bayern Digitalradio nun ein eigenes Rechtepaket für den digital-terrestrischen Standard. Im Newsletter des Sendenetzbetreiber vom Dienstag kritisierte er die Vergabe an Amazon. So würde der Streamingdienst-Anbieter im Gegensatz zu den vorherigen Rechteinhabern wahrscheinlich keine Bundesligaübertragung über DAB Plus gewährleisten. Er rät der DFL daher, sich vor der nächsten Rechtevergabe „über die Relevanz des Themas DAB Plus zu informieren, wo doch mit einem eigenen Paket für DAB Plus sogar zusätzliches Geld in die DFL-Kasse fließen könnte“. [kw]
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