BR und BLM beschwören Digitalradio in Deutschland

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Radio UKW Bild: © jakkapan - Fotolia.com
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Der Ältestenrat des Bayerischen Rundfunks und die Bayerischen Landeszentrale für neue Medien BLM haben eine faire Chance für das Digitalradio in Deutschland gefordert. Gremien beider Institutionen verabschiedeten eine gemeinsame Erklärung, die die Vorteile des Digitalradios deutlich machen soll.

Der Erweiterte Ältestenrat des Rundfunkrates des BR und der Beschließende Ausschuss des Medienrates der BLM haben in einer gemeinsamen Resolution einstimmig gefordert, dem Digitalradio in Deutschland eine Entwicklungschance zu geben. In einer gemeinsamen Sitzung der beiden Gremien am 15. November 2010 in München haben sie Grundsätze zur Zukunft der Hörfunkversorgung in Deutschland veröffentlicht.
 
Darin stellen sie fest, dass es derzeit weltweit keine besser geeignete Radiotechnik für die digitale terrestrische Radioversorgung gibt als die DAB/DAB-Plus-Systemfamilie. Nur sie könne unter den herrschenden Randbedingungen die von Politik, Industrie und Hörern erwarteten Anforderungen im terrestrischen Bereich erfüllen. DAB/DAB-Plus sei vielfach erprobt und marktreif und der Handel könne eine große Auswahl günstiger Geräte anbieten.

Laut den Verfassern der Resolution kann eine terrestrische Radioversorgung mit Einsatz der DAB/DAB-Plus-Systemfamilie bisher bestehende Schieflagen in der technischen Hörfunkversorgung von Stadt und Land beseitigen, eine Erhöhung der Vielfalt an Angeboten in den medienpolitisch festgelegten jeweiligen Verbreitungsgebiete gewährleisten und damit im Bereich der Information einen wertvollen Beitrag für gleichwertige Lebensverhältnisse für alle Regionen und Landesteile in Deutschland liefern. Mit der DAB-Systemfamilie sei es auch möglich, deutlich bessere und aktuellere Verkehrsinformationen mit geringem finanziellem Aufwand zu übertragen, so dass von einer zeitnahen und planbaren DAB-Einführung erhebliche Entlastungseffekte für den Straßenverkehr in Deutschland zu erwarten sind. Die Resolution ist auf der Internetseite der BLM nachzulesen.
 
Die Einführung des neuen digitalen Radiostandards in Deutschland ist bisher an einer Einigung über die Kostenbeteiligung gescheitert. die öffentlich-Rechtlichen Sender Deutschlandradio hat seine Gelder bereits zugesagt bekommen. Die Freigabe hängt allerdings von der Kostenbeteiligung der privaten Seite ab. Diese sträubt sich bisher, da sie nicht sicher ist, ob die Kosten wieder eingespielt werden können.

Unterdessen haben annähernd ein Dutzend bayerische Lokalradios und Antenne Bayern eine Promokampagne für digitales Radio gestartet. Die Sender machen mit entsprechenden Hörfunkspots Promotion für Digital Radio. Diese Marketingmaßnahme wurde durch eine Neufassung der Förderrichtlinie der BLM initiiert. Demnach können lokale und landesweite Hörfunkprogramm-Anbieter, die sowohl DAB- als auch UKW-Angebote ausstrahlen, durch die Verbreitung von Promotionspots für Digital Radio über UKW ihre Förderquote für die digitalen Sendenetzkosten erhöhen.
 
Ziel der Landeszentrale ist es, durch diese Maßnahmen die Akzeptanz von Digital Radio in der Bevölkerung zu erhöhen. Die Promotionkampagne soll bis Dezember, teilweise bis Januar 2011 fortgesetzt werden. Schwerpunkt ist u.a. bei Antenne Bayern der Monat November. Unterstützt wird die Aktion von der Bayern Digital Radio GmbH, die die Produktion der in den Lokalradios laufenden Spots finanziert und die Kampagne mit Handel und Endgeräte-Industrie abgestimmt hat. [mw]

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