Am heutigen Mittwoch stellt der Bayerische Rundfunk (BR) die Verbreitung seines Radioprogramms über Mittelwelle ein. Mit diesem Schritt könnte sich eine Trendwende in Richtung Digitalradio andeuten.
Während der Großteil der ARD-Radioprogramme schon längst nicht mehr über Mittelwelle verbreitet wurde, nutzte der Bayerische Rundfunk (BR) den ältesten analogen Übertragungsweg weiterhin. Nun trägt jedoch auch der BR die Mittelwelle zu Grabe. Am heutigen Mittwoch stellt die bayerische Sendeanstalt die Verbreitung ihrer Radioprogramme über Mittelwelle ein. So ist die Schlagerwelle Bayern Plus künftig nur noch über DAB Plus (auf Kanal 11D), via Satellit, Digitalradio oder als Livestream im Internet hören.
Mit der Abschaltung des alten analogen Übertragungsweges könnte in Bayern eine Trendwende einhergehen. Denn gleichzeitig treibt der BR die Digitalisierung des Radios voran. Mit der Inbetriebnahme von DAB-Plus-Sendern an drei weiteren Standorten wird in Bayern mittlerweile eine nahezu flächendeckende Versorgung mit Digitalradio gewährleistet. Bis Ende des Jahres sind noch weitere Aufschaltungen in DAB Plus geplant. Zudem hat die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) im lokalen DAB-Plus-Netz gerade weitere Programmplätze ausgeschrieben.
Seine vier Mittelwellensender in München-Ismaning und Dillberg (beide auf 801 kHz) sowie Würzburg und Hof (beide auf 729 kHz) schaltet der BR am 30. September ab. Die Einstellung der Mittelwelle-Übertragung war eine Forderung der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) gewesen, damit den Sendeanstalten die finanziellen Mittel für den Übertragungsstandard DAB Plus zur Verfügung gestellt wurden. Gleichzeitig kann die öffentliche-rechtliche Sendeanstalt mit der Beendigung der Mittelwellen-Übertragung rund 300 000 Euro pro Jahr an Stromkosten einsparen. [kw]
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