Beim Bayerischen Rundfunk gibt es offenbar Überlegungen, den Radiosender BR Klassik über UKW abzuschalten und die Frequenzen für die Verbreitung des Jugendsenders BR Puls zu verwenden. Heftige Kritik an solchen Plänen kommt vom VPRT.
Der Bayerische Rundfunk (BR) plant nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ in „absehbarer Zeit“ die UKW-Abschaltung seines Radioprogramms BR Klassik. Ersetzt werden solle der Sender durch ein Klassik-Angebot mit linearen und non-linearen Angeboten im Web und einem Sendebetrieb über DAB Plus. Den frei-werdenden UKW-Platz könnte die Rundfunkanstalt dann jedoch anders Nutzen. So gibt es offenbar Überlegungen, diesen dann dem Jugendradio BR Puls zu überlassen, wie die Zeitung schreibt.
Widerstand gegen derartige Pläne formiert sich jedoch von Seiten des Verbandes privater Rundfunk- und Telemedien (VPRT). Klaus Schunk, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des VPRT und Vorsitzender des Fachbereichs Radio und Audiodienste, sprach in diesem Zusammenhang gar von einem „Frequenzbasar“ bei der ARD, auf dem UKW-Frequenzen nach Belieben hin und her verschoben werden. Rechtlich sei das Ersetzen eines Kulturprogramms durch ein kommerzielles Jugendangebot höchst fragwürdig.
Der VPRT richtet seinen Appell an den Rundfunkrat des BR, den möglichen Plänen der Rundfunkanstalt für einen solchen Frequenztausch nicht zuzustimmen. „Solche Entscheidungen kann und darf eine ARD-Anstalt nicht autark treffen, da sich die Marktsituation auch im Wettbewerb zu den Privaten massiv verändert und der bayerische Medienstandort gefährdet wird“, so Schunk. Die Privatradios würden sich stets einem fairen Wettbewerb stellen, der jedoch im Hinblick auf die Frequenz- und Finanzausstattung immer schwieriger werde. [ps]
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