Bereits vor drei Jahren hatte man beim BR den Plan gefasst, die Jugendwelle Puls auf Kosten von BR Klassik ins UKW-Radio zu verfrachten. Nach eingehender Prüfung hat man sich jetzt doch dagegen entschieden.
Um das junge Publikum besser erreichen zu können, hatte der Bayerische Rundfunk bis zuletzt noch überlegt, die Jugendwelle Puls per UKW zu senden und den Genresender BR Klassik dafür ins Digitale zu verfrachten – ein simpler Tausch also. Doch nicht nur Privatsender wie Antenne Bayern missfiel dies.
Nach „eingehender Prüfung“ hat man sich jetzt gegen den Tausch entschieden. Das klang zuletzt noch ganz anders. Nachdem die Klage der privaten Sender vom Oberlandesgericht Bayern abgewiesen wurde, wollte der BR eigentlich nur noch die Entscheidung des Bundesgerichtshofs abwarten.
Stattdessen erklärt Intendant Ulrich Wilhelm: „Durch große eigene Anstrengungen ist es uns gelungen, die Rahmenbedingungen im Vergleich zu 2014 nachhaltig zu verändern. Wir haben unsere Ziele – die jungen Menschen vermehrt anzusprechen und eine flächendeckende DAB-Plus-Versorgung herzustellen – erreicht. Diese neue Situation ermöglicht uns nach sorgfältiger Abwägung aller Argumente eine Entscheidung im Sinne eines guten Miteinanders mit den privaten Radioanbietern und den Verlegern.“
Hatte man vor drei Jahren bei der Entscheidung statt BR Klassik künftig Puls über analoge Wege zu übertragen befürchtet, eine ganze Generation zu verlieren, ist Bayern 3 inzwischen Marktführer der 20- bis 29-Jährigen im Freistaat. Als Begründung dafür sieht man die konsequente musikalische Neuausrichtung seit 2015, die den Sender jünger macht. [jk]
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