Die britische Medienanstalt BBC erweitert ihre erfolgreiche iPlayer-Mediathek im Internet um Radioinhalte. Ab Dezember sollen Inhalte von mehreren hundert Rundfunkstationen als Audiostream bereitgestellt werden.
Das berichtete die britische Tageszeitung „Guardian“ (Donnerstagsausgabe) unter Berufung auf eine BBC-Präsentation auf dem Radiofestival in Salford. Offiziell läuft das Projekt unter dem Titel „UK Radio Player“, wird aber von den meisten Marktteilnehmern als „Radio-iPlayer“ tituliert. Die Vorbereitungen für den Start haben laut Sender bereits im Frühjahr 2009 begonnen.
In einer ersten Phase sollen 50 Radiosender auf der Plattform vertreten sein, darunter neben BBC-eigenen Angeboten auch kommerzielle Wettbewerber. Bis Februar 2011 ist eine Erweiterung um weitere 150 Kanäle geplant. Potenziell könnten sich alle rund 400 in Großbritannien lizenzierten Hörfunkangebote beteiligen, hieß es. Die BBC plant den Radio Player auch über die für Frühjahr geplante IPTV-Plattform YouView zugänglich zu machen.
Projektleiter Mike Hill zeigte sich begeistert vom positiven Echo der Branche. Das Konzept der Plattform sei während ihres Aufbaus dynamisch gewachsen. Ihn habe vor allem erstaunt, dass die von Konkurrenzdenken geprägte Radiobranche in der Lage sei, Animositäten zugunsten der Kunden beiseite zu legen, um einen zentralen Zugang für sämtliche Angebote anzubieten.
Kommerzielle Radiosender sollen laut „Guardian“ für eine Verbreitung zahlen müssen, dürfen im Gegenzug aber Sponsorenhinweise und Anzeigen in ihre individuell anpassbare Player-Oberfläche integrieren. Laut Erhebungen britischer Marktforscher erreicht Internet-Radio auf der Insel monatlich 4,7 Millionen Hörer. [ar]
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