Privatradios obsiegen: Das Ende der klassischen UKW-Übertragung für Radios kommt in Bayern später als zunächst geplant. Ein von zahlreichen Radiosendern befürchtetes festes Abschaltdatum gibt es nicht, wie der Medienrat der zuständigen Aufsicht am Donnerstag in München beschlossen hat. Für den Umstieg vom analogen UKW auf komplett digitales Radio sollen die Sender so mehr Zeit bekommen, wie DIGITAL FERNSEHEN bereits November berichtete.
Für das klassische UKW werde vorerst ein Weg bis 2035 definiert. Dieser soll sich flexibel an Marktentwicklungen orientieren. Viele Sender haben Sorge, bei einem zu frühen Umstieg auf ausschließlich digitale Übertragung viel Publikum zu verlieren. Als Aufsicht zuständig ist die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM).
Mehr Zeit fürs UKW-Radio: Bayern plant kein fixes Abschaltdatum
In einem Brandbrief hatte die Mehrzahl der rund 80 bayerischen Privatsender gegen ein aus ihrer Sicht zu schnelles Ende von UKW protestiert. Im neuen Koalitionsvertrag vereinbarten CSU und Freie Wähler daraufhin, ein Abschalten zu verhindern, solange die wirtschaftliche Situation der Privatradios das nicht hergebe.
Grundsätzlich soll das analoge klassische UKW irgendwann bundesweit komplett durch modernes digitales Radio wie DAB+ abgelöst werden – wann und wie, ist aber ziemlich offen und in jedem Bundesland anders. Bayern ist bei DAB+ einer der Vorreiter. Die digitale Technik bietet unter anderem Platz für mehr Sender.
DAB+ gewinnt stetig an Hörern, alle neuen Autos haben es an Bord. Der UKW-Empfang sinkt im Gegenzug. Aber noch hören gut 40 Prozent der Menschen in Bayern ab 14 Jahre Radio nur via UKW.
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