Audio-Konvergenzstudie sorgt bei Webradios für Kritik

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Radio UKW Bild: © jakkapan - Fotolia.com
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Mit der Konvergenzstudie „ma Audio 2015“ will die Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse eine Währung für Radio-Werbeinvestitionen liefern. Obwohl erstmals die Reichweite von klassischem und Web-Radio ermittelt wurde, gibt es Kritik – von den Webradio-Anbietern.

Das Radio gehört in Deutschland immer noch zu den am meisten genutzen Medien. Neben dem klassischen Radio hat sich mit der Verbreitung des Internets aber auch der Hörfunk immer stärker ins World Wide Web verlagert, wie die steigende Anzahl reiner Online-Sender belegt. Wie stark sich diese Entwicklung zum Webradio auswirkt, will nun die Konvergenzstudie „ma Audio 2015“ der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (Agma) belegen.

Dazu wurden in der Studie neben der Reichweite der klassischen Radios erstmals auch die Reichweiten von Webradios, laut Agma „15 Online-Audio-Einzelsender,  39 Online-Audio-Werbekombinationen und 45 Konvergenzangebote“ berücksichtigt. Und für die Macher der Studie ist klar: „Damit ist die ‚ma 2015 Audio‘ ab sofort die crossmediale Währung für Radio-Werbeinvestitionen“, wie es in der Pressemitteilung heißt.
 
Zweifel an der Währung, vor allem an der Vergleichbarkeit der digitalen und analogen Nutzung, gibt es jedoch beim Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW). Vor allem die Methodik steht dabei in der Kritik. „Auf IP-Seite haben wir mit der technischen Messung aller Nutzungsvorgänge in Kombination mit einer Online-Tagebuchstudie eine recht harte Datenbasis. Die UKW-Seite basiert ausschließlich auf Telefonumfragen zur Markenerinnerung der Hörer“, so Rainer Henze, Vorsitzender der Fokusgruppe Audio im BVDW und als Vorstand von Laut.de Vertreter der Webradios.
 
Obwohl der BVDW die Studie prinzipiell positiv aufnimmt fordert der Verband „die Agma dringend auf, die Publisher zur Zusammenarbeit einzuladen, […] um die positive Grundlage, die mit der ma Audio für eine konvergente Planung geschaffen wurde, jetzt schnell und zielorientiert in eine wirklich medienadäquate und valide Konvergenzwährung zu überführen.“
 
Die Ergebnisse der Studie geben nur wenig Überraschendes preis: So wird das klassische Radio weiterhin bevorzugt genutzt, Antenne Bayern und SWR3 können beispielsweise an Wochentagen über fünf Millionen Hörer begrüßen. Reine Webradios dagegen müssen mit deutlich geringerer Zuhörerschaft zufrieden sein, Laut.fm erreicht werktags immerhin 78000 Hörer. [buhl]

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