Die Zeit der UKW-Verbreitung neigt sich dem Ende zu: Die ARD hat sich mit einem klaren Ja für den Umstieg auf das Digitalradio ausgesprochen. DAB Plus biete sich vor allem für die mobile Nutzung an.
Die ARD will auch weiter die Digitalisierung des Hörfunks vorantreiben und hat sich nochmals für den Verbreitungsstandard DAB Plus ausgesprochen. Auf ihrer jüngsten Sitzung haben die Intendanten des Senderverbundes ihr Ja zu DAB Plus nochmals bekräftigt, wie sie auf der anschließenden Pressekonferenz in Potsdam-Babelsberg am Mittwoch mitteilten. Gleichzeitig kündigte die ARD an, den Simulcast von UKW und DAB Plus möglichst kostengünstig zu gestalten, diesen aber auch gleichzeitig so lange wie nötig aufrechterhalten zu wollen. DAB Plus sieht die öffentlich-rechtliche Sendeanstalt dabei vor allem für die mobile Nutzung geeignet.
In ihrem letzte Woche vorgelegten 20. Bericht hatte die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) die hohen Kosten für den Parallelbetrieb beider Empfangswege kritisiert und entsprechende Streichungen bei den Aufwendungen für diese Positionen vorgenommen. So haben die Finanzkontrolleure der KEF die beiden Verbreitungswege UKW und DAB Plus erstmals gemeinsam veranschlagt und der ARD einen Teil der Aufwendungen gekürzt.
Langfristig soll der Beitrag auf die Summe abgesenkt werden, die für die alleinige Verbreitung von DAB Plus benötigt wird. Gleichzeitig hatte die KEF zur Anmeldung des Finanzbedarfs im Frühjahr 2019 einen Fahrplan zum Umstieg auf den digital-terrestrischen Standard gefordert. Handlungsbedarf sieht sie dabei vor allem bei Bund und Ländern, die die UKW-Abschaltung auf den Weg bringen und einen entsprechenden Termin beschließen müssen.
Im aktuellen KEF-Antrag hat die ARD bereits ein Konzept für den Umstieg vorgelegt, das auf zwei Stufen basiert. „Dieses Konzept bildet die Grundlage für die gegenwärtige konstruktive Diskussion mit allen Marktteilnehmern“, so die ARD-Vorsitzende und MDR-Intendantin Karola Wille am Mittwoch in Potsdam-Babelsberg. [kw]
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