ARD-Sportradio zur Fußball-EM bringt Privatsender in Rage

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Die Ankündigung des WDR, anlässlich der Fußball-EM in Polen und der Ukraine ein öffentlich-rechtliches Sportradio auszustrahlen, hat erwartungsgemäß den Verband Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) auf den Plan gerufen.

Die geplanten Aktivitäten müssten von der Medienpolitik „ein klares Spielverbot“ erhalten, schimpfte VPRT-Vizepräsident und Radio-Regenbogen-Geschäftsführer Klaus Schunk in einer am Donnerstag verbreiteten Erklärung. Es sei blanker Zynismus, wenn der Westdeutsche Rundfunk ein entsprechendes Projekt öffentlich als „Förderung des Digitalradios“ deklariere, laut internen Papieren aber erfolgreichen privaten Sendeangeboten wie dem Fußball-Radio 90elf „etwas entgegensetzen“ wolle. 
 
Schunk stützt sich bei seiner Einschätzung laut eigener Aussage aber lediglich auf Medienberichte. Ob entsprechende Unterlagen tatsächlich existieren, ist nicht bestätigt. Trotzdem betonte der Privatsender-Vertreter, dass nicht die ARD das Digitalradio fördere, sondern die Gebühenzahler mit Sondermitteln aus der Rundfunkgebühr. Das widerspreche auch den Sparvorgaben der Gebührenkommission KEF.

„Diese Mittel dafür einzusetzen, digital ein perspektivisch offensichtlich bundesweit angelegtes Radioprogramm zu initiieren und es als Testlauf runterzuspielen, ist nicht akzeptabel und hat mit zeitweiligem Event-Charakter und anlassbezogenen Sondersendungen nichts zu tun“, so Schunk, der einen etwaigen Regelbetrieb als klaren Verstoß gegen den Rundfunkstaatsvertrag und gezielten Angriff auf alle Privatradios in Deutschland wertete.
 
Schunk verwies darauf, dass die Privatradios anders als die ARD keine Sondermittel für die DAB-Plus-Einführung erhielten, sondern ihre Aufwendungen im Markt refinanzieren müssten. „Wenn die ARD diesen Wettbewerbsvorteil von über 80 Millionen Euro allein zwischen 2013 und 201 „eine perfide Instrumentalisierung der Digitalisierung für Expansion und Wettbewerbsverdrängung im Radiomarkt“. 
 
Der WDR hatte bei der Vorstellung des Projekts „Event. Das ARD Sportradio“, das als Internetstream und bundesweit via Digitalradio verbreitet wird, unterdessen betont, dass Sportnachrichten und einzelne Sendungen der ARD-Anstalten als Basis der Berichterstattung genutzt würden. Da der Sender lediglich Live-Moderationen und Call-Ins ergänze, sei die Produktion sehr kostengünstig zu realisieren. [ar]

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22 Kommentare im Forum
  1. AW: ARD-Sportradio zur Fußball-EM bringt Privatsender in Rage Gibt es eigentlich irgendwas was den VPRT an den öffentlich rechtlichen nicht stört? Wenns dem WDR gefällt soll er halt ein solches Programm produzieren und die privaten eben ein besseres alternativ Programm anbieten
  2. AW: ARD-Sportradio zur Fußball-EM bringt Privatsender in Rage ganz deiner Meinung, können die doch machen wie sie wollen. Der feine Herr Schunk will das aber nicht.....lol!
  3. AW: ARD-Sportradio zur Fußball-EM bringt Privatsender in Rage Der VPRT soll froh sein dass es die ÖR gibt...das ist ja seine einzige Existenzgrundlage
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