Die Umstellung beim Bayrischen Rundfunk geht weiter. Zum Herbst 2015 stellt die Anstalt den Betrieb der Mittelwelle ein. Damit forciert der BR seine Ausrichtung auf das Digitalradio DAB Plus.
Das Aus der Mittelwelle ist besiegelt: Als eine der letzten ARD-Anstalten verabschiedet sich der Bayrische Rundfunk von der technisch veralteten und verhältnismäßig teuren Übertragungsmethode. Zum 30. September wird der Betrieb eingestellt. Das gab der BR am Mittwoch beannt. Durch die Abschaltung erhofft sich die Anstalt eine jährliche Stromkosten-Ersparnis von rund 300 000 Euro.
Der BR folgt damit, wie die meisten anderen ARD-Rundfunkanstalten, einer Entscheidung der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF). Diese hat den ARD-Anstalten die Mittel für das Digitalradio DAB Plus im Austausch für ein Abschaltkonzept der Mittelwelle zur Verfügung gestellt.
Die Nutzung von DAB Plus wird nun beim BR stärker forciert. Vor allem der Netzausbau wird vorangetrieben. So sollen zu den bereits bestehenden 36 Standorten bis Ende des Jahres zehn weitere Sender hinzukommen. Das letzte noch über die BR-Mittelwelle verbreitete Hörfunkprogramm, die Schlagerwelle Bayern plus, soll aber weiter zu hören sein.
Die Mittelwelle spielte eine entscheidende Rolle beim Aufbau des Radios in Deutschland, von den 20er Jahren bis in die 50er. Ab den Nachkriegsjahren wurde die Technik aber mehr und mehr von der Ultrakurzwelle (UKW) verdrängt, die beim breiten Publikum mehr Anklang fand. Dennoch wurde und wird die Mittelwelle noch von vielen Hörern wegen ihrer großen Reichweite geschätzt – trotz oder vielleicht gerade wegen des knarzigen Empfangs. [bf]
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