Das Fußball-Radio 90elf wird sich nicht erneut um die Live-Rechte an der Bundesliga bewerben. Der Veranstalter sieht keine Chance, die Hörfunkwelle in den nächsten Jahren auf eine wirtschaftliche Basis zu stellen.
Nach dem Verlust der Live-Rechte für die Bundesliga hat das Fußballradio 90elf von wenigen Tagen seinen Sendebetrieb eingestellt. Seit der letzten Live-Übertragung zum DFB-Pokal-Finale am 1. Juni sendet die Hörfunkwelle hauptsächlich Musik. Eine erneute Bewerbung um die Rechte und damit eine Rückkehr der beliebten Hörfunkwelle schließt der Sender allerdings aus, wie Geschäftsführer Florian Fritsche kürzlich in dem Medienmagazin „ZAPP“ beim NDR verriet.
Nachdem man den Schock verdaut habe, den der Verlust der Rechte an Sport1 mit sich gebracht hat, habe man lange überlegt, wie es mit 90elf weitergehen könnte und dabei auch verschiedene Szenarien entworfen. „Nach langen Analysen und Bewertungen sind wir zu dem Schluss gekommen, dass es keine Chance gibt, das auf eine wirtschaftliche Basis zu stellen“, so Fritsche. Die Hörfunkwelle übertrage rund 700 Spiele im Jahr live, ohne die Bundesliga-Rechte fielen 616 davon weg. „Da können Sie sich vorstellen, was das bedeutet“, fuhr der Geschäftsführer fort.
Der Sender sei daher zu dem Schluss gekommen, dass man es die nächsten vier Jahre bis zur neuen Vergabe der Rechte nicht hinbekomme, die Situation wirtschaftlich zu gestalten. Zudem seien die nächsten vier Jahre noch sehr weit weg und es sei nicht abzusehen, was bei der nächsten Vergabe passiert und wer als Sieger hervorgehen wird. „Es gibt keine sinnvolle, verlässliche Basis, um die ganzen Jungs loszuschicken in den Kampf, so dass wir gesagt haben, wir müssen das leider Gottes beenden“, erklärte Fritsche. [fm]
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