
Das Digitalradio DAB+ ist in Deutschland weiter auf dem Vormarsch. Alleine 2024 gingen 1.200.000 Geräte über den Ladentisch.
Am 13. Februar wurde der Welttag des Radios begangen. Mit diesem Tag will man nicht nur an die Gründung des United Nations Radio im Jahr 1946 erinnern, sondern man betrachtet auch die Rolle des Radios in der Gegenwart.
Wie wichtig ist Radio heute noch?
Auch in der digitalen Welt ist das Radio unverzichtbar wie eh und je. Gerade mit DAB+ wird, noch gemeinsam mit UKW, sichergestellt, dass die Bevölkerung auch in Zukunft einen freien und diskriminierungsfreien Zugang zu Informationen hat. Laut Untersuchungen der Europäischen Union gilt das Radio in 28 von 31 europäischen Ländern als jenes Medium, das das meiste Vertrauen genießt.
Was heißt „freier Zugang“?
Darunter versteht man, dass es ausschließlich ein Radiogerät benötigt, um zum Beispiel Nachrichtensendungen hören zu können. Das schließt auch mit ein, dass wir unsere Radios auf UKW und DAB+ absolut anonymisiert nutzen können. Da ist niemand dazwischen, der analysiert, wann und für wie lange wir welche Inhalte konsumieren. Also das, was bei Streamingdiensten gang und gäbe ist. Zudem braucht es für Radio über das Internet eben einen Internetzugang. Dieser ist mit zusätzlicher Infrastruktur und Kosten verbunden. Etwa ohne einen Mobilfunkvertrag gelangt man mit dem Smartphone nicht zum Internetradio. (Würde man es mit WLAN nutzen, braucht es auch wieder irgendjemanden, der den Zugang zum Internet zulässt). Also ist da eine ziemliche Abhängigkeit, aber auch Kontrolle gegeben, die man vom „echten“ Radio nicht kennt.

Situation in Deutschland
Laut GfK Handelpanel wurden 2024 in Deutschland mehr als 1,2 Millionen DAB+-Radios verkauft. Das entspricht der Hälfte aller im Lande verkauften Radiogeräte. Was aber auch heißt, dass etwa genauso viele Radios nur für analogen Empfang, Stichwort UKW, ihren Besitzer gewechselt haben. Klingt immer noch nach viel, aber wie sehr sich UKW auf dem absteigenden Ast befindet, erkennt man beim Vergleich der Zahlen von 2020. Damals lag der Anteil der DAB+-tauglichen Geräte noch nur bei 35 Prozent, während UKW-Geräte noch beinahe zwei Drittel für sich verbuchen konnten.
Bei den DAB+-Radios werden vor allem Tischgeräte nachgefragt. Alleine von ihnen wurden 2024 über den stationären und Onlinehandel 700.000 Stück abgesetzt. Was rund 56 Prozent aller verkauften Einheiten ausmacht.
Was ist mit Streaming?
Streaming gewinnt zunehmend an Reichweite. Aber es wird uns oft Glauben gemacht, dass diese längst weit höher ist, als es den Tatsachen entspricht. Frei nach dem Motto, wer am lautesten schreit, dem glaubt man. Tatsächlich hören nach wie vor neun von zehn Menschen Radio über DAB+ oder UKW. Allerdings nicht exklusiv. Laut einer GfK-Umfrage im Auftrag des ZVEI 2024 nutzen rund zwei Drittel der Hörer auch Streaming-Angebote.
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