Nach Ansicht der Kommission für Zulassung und Aufsicht der Medienanstalten (ZAK) ist die Grundverschlüsselung der Privatsender im digitalen Kabelnetz ein Hemmschuh für die Umstellung von Analog- auf Digitalempfang.
Wie die ZAK am Donnerstag mitteilte, würde der Verzicht auf eine Grundverschlüsselung bei privaten Free-TV-Programmen in SD-Qualität ihrer Ansicht nach die weitere Digitalisierung des Kabelfernsehens ankurbeln. Die Grundverschlüsselung im digitalen Kabel sorgt derzeit dafür, dass Kunden von Anbietern wie Kabel Deutschland, Tele Columbus und Unitymedia für den Digitalempfang von privaten Sendern in SD-Qualität ein Entgelt entrichten müssen. Aufgrund dessen würden viele Nutzer weiter auf analoges Fernsehen setzen.
Nach Ansicht der ZAK habe besonders die Analogabschaltung beim Satellitenfernsehen gezeigt, dass eine unverschlüsselte Ausstrahlung der Privatsender in SD-Qualität den Umstieg auf digitales Fernsehen erleichtere. Im Kabel hingegen sei die Grundverschlüsselung ein Hindernis für einen verbraucherfreundlichen Umstieg. Auch für die TV-Anbieter selbst werde die Grundverschlüsselung gegenüber den Öffentlich-Rechtlichen, die unverschlüsselt in HD verbreitet werden, zunehmend zum Wettbewerbsnachteil.
Zumindest für Kunden von Unitymedia wird die Grundverschlüsselung im digitalen Kabel ab 2013 wegfallen. Im Zuge des Zusammenschlusses mit dem Konkurrenten Kabel BW hatte das Bundeskartellamt Unitymedia unter anderem die Auflage erteilt, die Grundverschlüsselung für die digitale Einspeisung der privaten Free-TV-Sender in SD-Qualität abzuschaffen (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). [ps]
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