ZAK: Rüge für Tele Columbus und Primacom

Kurz nach der Übernahme der Primacom durch die Tele Columbus haben die Medienwächter nun beide Kabelnetzbetreiber gerügt. Dabei kritisiert die Kommission für Zulassung und Aufsicht der Medienanstalten (ZAK) die Sendersortierung beider Unternehmen.

Gerade hat der Kabelnetzbetreiber Tele Columbus nach der Primacom auch die Pepcom geschluckt, da geraten Tele Columbus und Primacom in den Fokus der Medienwächter. Die Kommission für Zulassung und Aufsicht der Medienanstalten (ZAK) kritisierte bei beiden Unternehmen die Sendersortierung in den Kabelangeboten beider Betreiber. Wie die Medienhüter am Dienstag mitteilten, entspricht die Senderlogik nicht den medienrechtlichen Anforderungen.

So sollen beide Kabelnetzbetreiber ihre selbst gewählte Sortierlogik nicht durchgängig einhalten, stattdessen würden sich TV-Sender eines Genres in verschiedenen Listenbereichen finden. Es käme dadurch zur Benachteiligung beziehungsweise Bevorteilung einzelner Angebote.
 
Allerdings greifen die meisten Zuschauer beim Kabelempfang auf Receiver zurück, die sie nicht vom Kabelanbieter erhalten haben. Sie wären von dem nun von den Medienhütern gerügtem Problem nicht betroffen, weil diese wiederum eine nicht vom Kabelnetzbetreiber festgelegte Sortierlogik aufweisen würden. Jürgen Brautmeier, Vorsitzender der ZAK, sieht jedoch in den verschiedenen Sortierungen ein weiteres Problem. Weder Sender noch Zuschauer würden von der derzeitigen Situation profitieren. Die Medienanstalten würden sich daher für eine „Anpassung der entsprechenden Bestimmungen des Rundfunkstaatsvertrages“ einsetzen.
 
In einer Stellungnahme gegenüber DIGITAL FERNSEHEN reagierte Tele Columbus auf die Rüge der Medienhüter: „Die digitale Programmbelegung bei Tele Columbus und Primacom ist in ihrer Struktur selbstverständlich nach den geltenden Anforderungen der Plattformsatzung und des Rundfunkstaatsvertrags angelegt und orientiert sich dabei an transparenten Kriterien wie der Reichweitenstärke oder der Sendergattung. Da die Senderbelegungen über mehrere Jahre hinweg historisch gewachsen sind, haben sich durch die Entwicklungen in der Senderlandschaft auch einzelne notwendige Veränderungen für die Programmbelegungen bei Tele Columbus und Primacom ergeben, die nun zum Anlass für die Prüfung der Landesmedienanstalten geworden sind. Diese Unklarheiten werden wir selbstverständlich gerne im konstruktiven Austausch mit den Landesmedienanstalten ausräumen und befinden uns dazu bereits im Gespräch“,  so ein Sprecher des Kabelnetzproviders.
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