Mehr Qualität beim Empfang war unter anderem das Motto einiger Aussteller auf den Messen IFA und IBC. „Noch mehr Qualität? Geht das überhaupt?“, fragt sich Dr. Hans-Ullrich Wenge, früherer CEO der Kabel Deutschland.
In seiner Kolumne der DF-Schwesterpublikation DIGITAL INSIDER wirft Wenge Fragen zu neuen Übertragungsqualitäten wie 8K auf: „Wer wird diese neuen Qualitätsherausforderungen wie 8K übertragen können? Über DVB-T2 wird das sicher nicht leistbar sein. Also theoretisch vielleicht schon. Praktisch wird es nie passieren.“ Auch Kabelfernsehen müsste mit DVB-C2 nachgebessert werden, merkt der Infrastrukturexperte an: „Weiß das jeder Kabelnetzbetreiber in Deutschland schon?“, fragt Wenge dabei rhetorisch in Richtung der Netzbetreiber.
Laut Wenge könnte Satellitendirektempfang hier eher die Lösung für die Kunden darstellen, vielleicht noch IPTV, wenn denn die Bandbreiten auch auf dem Lande irgendwann durch Mobilfunk einen Turbo erfahren könnten. „Da muss man sich in Bonn und anderswo aber noch gewaltig anstrengen, denn die weißen Flecken fehlender Bandbreite sind immer noch die größte Herausforderung“, mahnt der frühere CEO der Kabel Deutschland.
Aber es gibt auch Alternativen: „Glasfaserausbau durch private Initiativen wäre übrigens auch noch eine Alternative auf dem Land. Fiber to the Home (FttH) würde von Kunden dann teuer bezahlt, aber was tut man nicht alles für bessere TV-Qualität? Einige Initiativen von privaten Investoren im Osten der Republik lassen aufhorchen. Glasfaser bis zum Haus ist den Kunden viel Geld wert“, berichtet Wenge von Projekten, die zum Teil nur Insidern und Leuten vor Ort bekannt werden.
Weitere Gedanken von Hans-Ullrich Wenge zur heutigen Mediennutzung,derbenötigten Infrastruktur und dem notwendigen Wandel findensichinseiner Kolumne im DIGITAL INSIDER, den es im Abo unter Heftkaufen.de und per App für Android und iOS gibt. [th]
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