Bricht jetzt die Endzeit für das analoge Kabelfernsehen an? WDR und HR werden ab dem 2. April 2013 in Niedersachsen nicht mehr analog im Kabel verbreitet. Ob auch die Analogverbreitung anderer ARD-Rundfunkanstalten über das Kernsendegebiet hinaus eingestellt wird, ist derzeit noch unklar.
Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) und der Hessische Rundfunk (HR) werden ab dem 2. April 2013 nicht mehr in den analogen Kabelnetzen in Niedersachsen verbreitet. Einen entsprechenden Bericht in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ vom Donnerstag bestätigte WDR-Sprecher Uwe-Jens Lindner gegenüber DIGITAL FERNSEHEN. Möglich ist, dass nun auch die analoge Verbreitung anderer ARD-Rundfunkanstalten außerhalb ihres Sendegebietes eingestellt wird.
Die ARD (sowie das ZDF) hatte ihre Kabeleinspeiseverträge mit den Netzbetreibern Kabel Deutschland und Unitymedia Kabel BW zum Jahresende 2012 gekündigt und legt nach eigenen Angaben keinen Wert mehr auf eine analoge Verbreitung in den Kabelnetzen. Die Netzbetreiber fordern von den Rundfunkanstalten jedoch weiterhin die Zahlung von Einspeiseentgelten.
Wie DIGITAL FERNSEHEN bereits Anfang März berichtet hatte, droht Kabel Deutschland deshalb damit, alle analogen Programme der Öffentlich-Rechtlichen, die nicht unter die „Must Carry“-Regelungen des Rundfunkstaatsvertrages fallen, auszuspeisen. Darunter fällt vor allem der Großteil der regionalen Programme der ARD. So würde Kabel Deutschland je Bundesland nur noch das jeweilige Dritte Programm analog verbreiten. Unklar ist jedoch bislang, ob die jetzt bekannt gewordene Analogabschaltung von WDR und HR in Niedersachsen in diesem Zusammenhang zu sehen ist. [ps]
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