Von den in Deutschland 25 Millionen gelegten Kabelanschlüssen werden gerade einmal acht Millionen fürs Internet genutzt – ein riesiges Wachstumspotenzial, findet Vodafone-Chef Hannes Ametsreiter, der Unitymedia jetzt in das Unternehmen integriert.
Wir Ametsreiter im Interview mit RP Online am Montag erklärte, können ab sofort Kunden in 540 Vodafone-Shops auch die Kabeltarife und Produkte vom frisch übernommenen Mitbewerber Unitymedia kaufen. Anders herum gibt es in 130 Shops von Unitymedia jetzt auch Mobilfunk von Vodafone.
Das Unternehmen wird ab sofort in Nordrhein-Westfalen, Baden Württemberg und Hessen Bündelprodukte mit Zugang zu Kabel und LTE anbieten. Ziel sei es, möglichst viele Menschen vom langsamen DSL ins schnelle Kabelnetz bringen.
Diese Strategie soll auch Durchleitungsgebühren durch das Telekom-Netz sparen, wie Ametsreiter erklärte: „Jeder Kabelkunde bei uns ist ein Kunde weniger, für den wir hohe DSL-Mieten zahlen müssen. Heute überweisen wir dafür jedes Jahr mehr als 500 Millionen Euro an die Telekom.“
In wenigen Jahren will der Vodafone-Chef im Kabel auch Internetzugänge mit zehn Gigabit anbieten. Den DSL-Kunden will er vor allem die Angst vor dem Umstieg auf das TV-Kabel nehmen: „Die neuen Kabelrouter sind extrem leicht zu installieren, haben eine exzellente Qualität und bringen das Gigabit.“
Geht es nach Ametsreiter, so müssen sich die Mitarbeiter von Unitymedia kaum Gedanken um ihren Job machen. Die Konzernzentrale von Vodafone bleibe zwar Düsseldorf, doch Köln werde zu einer Niederlassung im Konzern mit regionaler Bedeutung. „Der Austausch zwischen den Teams funktioniert bereits hervorragend. Ab heute gibt es Pendelbusse, die jeden Tag mehrmals zwischen den Standorten hin- und herfahren“, so Ametsreiter.
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