Die wirtschaftliche Verschmelzung von Vodafone und Kabel Deutschland ist mit dem heutigen Dienstag weitgehend abgeschlossen. Beim Düsseldorfer Telekommunikationsanbieter sieht man sich bereits als neuer Spitzenreiter im Festnetzbereich.
Mit dem heutigen Dienstag vollzieht Vodafone die endgültige Verschmelzung seiner bisherigen Geschäftsbereiche mit dem Kabelnetz-Sektor von Kabel Deutschland und wandelt sich zum Komplettanbieter. „Unter einem gemeinsamen Dach wollen wir künftig eine einzigartige Angebotspalette anbieten: Mobilfunk, Festnetz, Breitbandinternet und Fernsehen aus einer Hand“, erklärt dazu Vodafone-Deutschlandchef Jens Schulte-Bockum.
Neben dem zuletzt schwächelnden Mobilfunk-Sektor wird nun das Glasfaser-Koaxialnetz von Kabel Deutschland zu einem zweiten wichtigen Standbein von Vodafone. Insgesamt umfasst das Netz laut Unternehmensangaben rund 400 000 Kilometer. Und in sein neues Netz will der Konzern nun kräftig investieren. Vier Milliarden Euro sollen in den kommenden beiden Geschäftsjahren in das Mobilfunknetz, den Service und die Produkte fließen. Doch auch das Kabelnetz muss ausgebaut werden, wenn der Anbieter in Zukunft sämtliche Services für alle Kunden bereitstellen will.
Gemeinsam versorgen Vodafone und Kabel Deutschland nach eigenen Angaben rund 40 Millionen Kunden. Insgesamt 39,2 Millionen Haushalte hätten die Möglichkeit, über das neu entstandene, kombinierte Netzunternehmen einen Breitbandanschluss zu beziehen – je nach Region über Kabel, DSL oder LTE. 16,1 Millionen Haushalte hätten können dabei bereits jetzt mit mindestens 25 Megabit pro Sekunde im Netz zu surfen. In den kommenden Monaten sollen die Kunden von Vodafone und Kabel Deutschland die Option bekommen, auch die Dienste des jeweils anderen Unternehmens zu bestehenden Verträgen hinzuzubuchen.
Bei Vodafone sieht man sich bereits jetzt als neuer Spitzenreiter unter den Netzanbietern in Deutschland. Doch tatsächlich müssen die Düsseldorfer nun erst zeigen, dass sie mit der Deutschen Telekom auch als Komplettanbieter konkurrieren können. Die Bonner jedenfalls investieren mittels Vectoring ihrerseits in den Netzausbau, sind im Mobilfunkbereich der führende Anbieter und haben beim Ausbau ihrer TV-Plattform Entertain die Konkurrenz zuletzt hinter sich gelassen.
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