Vodafone hat mit Liberty Global vereinbart, die Kabelnetze von Unitymedia in Deutschland, der Tschechischen Republik, Ungarn und Rumänien für einen Enterprise Value von EUR 18,4 Milliarden zu übernehmen. Droht Deutschland ein neues Duopol?
Es hatte seit einigen Wochen ernst zu nehmende Gerüchte gegeben, dass Vodafone Unitymedia übernehmen will. So eben teilte Vodafone mit, dass es sich mit Liberty Global (Mutterkonzern von Unitymedia) geeinigt hätte. Der Zusammenschluss steht. Die Zustimmung der zuständigen Wettbewerbsbehörden muss allerdings noch eingeholt werden.
„Indem wir unsere Kabelnetze vereinigen und zu Gigabit-Netzen aufrüsten, gestalten wir Deutschland wirklich zu einer Gigabit-Gesellschaft um: Wir bauen 25 Millionen Gigabit-Anschlüsse für 50 Millionen Menschen bis 2022. Das ist gut für den Verbraucher. Gut für den Wettbewerb. Und gut für Deutschland – denn wir helfen so auch der Bundesregierung, ihre Gigabit-Ziele für 2025 noch schneller zu erreichen. Schon in vier Jahren wollen wir bereits zwei Drittel aller Deutschen mit Gigabit-Geschwindigkeiten versorgen“, sagte Hannes Ametsreiter, CEO von Vodafone Deutschland, zur Übernahme.
Vodafone geht davon aus, dass die Übernahme für die deutschen Kunden Vorteile bringt. So würde ein bundesweiter starker Wettbewerber mehr Wahlfreiheit und eine völlig neue Dynamik im Wettbewerb der Branche bringen.
Ob das stimmt und sich nicht einfach ein Duopol zwischen Telekom und Vodafone bildet, wie in den 1990er Jahren zwischen D1 und D2, bleibt abzuwarten.
[tk]
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