Vodafone irritiert Haushalte mit Schreiben über „analoges DVB-T“

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Kabel-TV Bild: © soupstock - Fotolia.com
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Vodafone Kabel Deutschland nutzt den Umstieg auf DVB-T2 HD, um im Zuge der DVB-T-Abschaltung in den ersten Gebieten auf seine eigenen Kabelfernsehangebote aufmerksam zu machen. Darin irritiert der Kabelprovider die Haushalte mit dem Verweis auf „analoges DVB-T“.

Der Umstieg auf den neuen digitalterrestrischen Übertragungstand DVB-T2 HD bringt den Fernsehzuschauern nicht nur hochauflösende Programme über Antenne, sondern sorgt auch für jede Menge Unsicherheiten, die so mancher für sich zu nutzen weiß. Auch Vodafone Kabel Deutschland bedient sich der Umstellung, um auf die eigene Kabelfernsehangebote aufmerksam zu machen. Dabei sorgt vor allem die darin verwendete Begrifflichkeit für gehörige Irritationen. Zugleich ist das Schreiben, mit dem für Kabelfernsehangebote von Vodafone Kabel Deutschland geworben wird, nicht als Werbung gekennzeichnet.

So warnen die Sächsischen Verbraucherschützer vor einer Postwurfsendung des Kabelproviders, mit der potentielle Kunden zum Anruf einer Service-Hotline und dem Abschluss eines Vertrages gedrängt werden sollen. Durch eine angeführte Frist werden die Adressaten unter Druck gesetzt, warnen die Verbraucherschützer. „Aufgrund der gesamten Aufmachung der Karte werden die Angeschriebenen unter Druck gesetzt, unbedingt innerhalb der Frist beim Anbieter anzurufen, weil sie ansonsten etwas Wichtiges verpassen könnten“, erklärt Dr. Katja Henschler von der Verbraucherzentrale Sachsen.

Vodafone ist in dem Schreiben, das mit „Wichtige Information“ überschrieben ist, zwar als Absender gekennzeichnet, allerdings ohne Logo, sodass die Postwurfsendung wie ein amtliches Schreiben wirkt. Die Betreffzeile lautet: „DVB-T-Abschaltung erfordert Umstellung auf moderne TV-Versorgung“, wie die „Thüringer Allgemeine“ informiert.

Wie das Blatt weiter ausführt, wird in dem Schreiben von der „Abschaltung des analogen Fernsehdienstes DVB-T“ geschrieben, durch die „immer mehr Haushalte auf eine neue TV-Versorgung angewiesen sind“. Dies sorgt mächtig für Verwirrung, ist DVB-T doch ein digitaler Übertragungsstandard, so ist der Begriff auch die englische Abkürzung von“Digital Video Broadcasting – Terrestrial“, was sich ins Deutscheals „Digitale Videoübertragung – Terrestrisch“ übersetzen lässt. Dass dessen Abschaltung in den betreffenden Gebieten die Aufschaltung des Nachfolgers DVB-T2 HD voranging, bleibt in dem Schreiben unerwähnt.

Versendet wurde das Postwurfschreiben unter anderem in den thüringischen Haushalten in Erfurt und Jena. Während in Jena die Umstellung auf DVB-T2 HD tatsächlich schon im März erfolgt, steht die DVB-T-Abschaltung in Erfurt allerdings ohnehin erst im kommenden Jahr an.

„Wir haben schon damit gerechnet, dass Telekommunikationsunternehmen die Umstellung auf den neuen DVB-T-Standard nutzen, um eigene Produkte zu bewerben“, zitiert die „Thüringer Allgemeine“ Ralf Reichertz von der Verbraucherzentrale Thüringen. Gegenüber dem Blatt erklärte eine Vodafone-Deutschland-Sprecherin, die Auslieferung der Briefe inzwischen gestoppt zu haben. [kw]

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66 Kommentare im Forum
  1. Typisch Vodafone, ihre überteuerten Produkte mit allen möglichen Mitteln anzubieten. Außerdem wird DVB-T noch gar nicht abgeschaltet, erst ca 2019 wenn die Verträge mit den Lokalsendern ausgelaufen sind. Die haben auch garantiert nicht die finanziellen mittel in HD zu senden also geht es dann auf untere Frequenzen weiter.
  2. vor allem weil das D in DVB-T bereits für Digital steht, kann von analog kaum die Rede sein. Außer man bezieht das auch Spitzfindigkeiten der deutschen Sprache.
  3. und wiedermal ein vodafongebashetread. wer finanziert euch schreiberlingen eigentlich solche unsäglichen schwachsinnstreads?
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