Am 13. Februar stimmen die Aktionäre von Kabel Deutschland auf der Hauptversammlung des Unternehmens über den Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit Vodafone ab. Mit der Unterzeichnung des Vertrages übernimmt Vodafone die Kontrolle über den Kabelnetzbetreiber. Interessant wird sein, wie schnell und in welche Richtung man die KDG anschließend neu ausrichtet.
Wie bereits im Vorfeld angekündigt, werden die Aktionäre von Kabel Deutschland auf der für den 13. Februar angekündigten Hauptversammlung des Unternehmens über den Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag zwischen Vodafone und Kabel Deutschland abstimmen. Dies geht aus der Einladung zur Hauptversammlung hervor, die vom Kabelanbieter verschickt wurde. Der Vertrag würde es Vodafone spätestens ab dem 1. April erlauben, dem Vorstand von Kabel Deutschland künftig Weisungen bezüglich der Führung des Unternehmens zu erteilen, die dieser zu befolgen hätte. Während der Vorstand von Kabel Deutschland dann zwar weiterhin die Tagesgeschäfte des Unternehmens führen würde, läge die tatsächliche Leitung in den Händen von Vodafone.
Interessent wird dabei vor allem sein, wie und auch wie schnell Vodafone die Geschäfte von Kabel Deutschland in Zukunft neu ausrichten wird. Das Grundsätzliche Ziel des Telekommunikationsanbieters dürfte dabei sicherlich in einer weitgehenden Verschmelzung der bestehenden Infrastrukturen liegen. Mit Internet, Telekommunikation und TV bieten beide Unternehmen quasi die gleichen Dienste an, nutzen dafür jedoch unterschiedliche Ausspielwege. Während Vodafone vor allem Kapazitäten für den Mobilfunk besitzt, verfügt Kabel Deutschland über sein weitverzweigtes Kabelnetz in 13 deutschen Bundesländern.
In Zukunft dürfte beides parallel laufen. Während das hochleistungsfähige Kabelnetz quasi alle Dienste stationär anbietet, werden diese über Mobilfunk mobil zur Verfügung gestellt. Aus Triple-Play-Paketen, die den Kunden Fernsehen, Internet und Telefonie aus einer Hand anbieten und diesen somit an einen Anbieter binden, könnte schon bald Quad-Play werden. Nämlich dann, wenn die Verträge so erweitert werden, dass dem Kunden alle drei Dienste auch mobil zur Verfügung gestellt werden.
Interessant wird aber auch das Verhalten von Vodafone auf dem Einspeise- und Breitband-Markt werden. Durch die Übernahme von Kabel Deutschland ist der in Düsseldorf ansäßige Konzern nun quasi die Nummer zwei auf dem deutschen Breitband-Markt hinter der Deutschen Telekom. In wichtigen netzpolitischen Fragen, wie der Debatte um die Netzneutralität, dürfte das Unternehmen in Zukunft daher ein deutliches Wort mitreden. Auf dem Einspeisemarkt für Kabelfernsehen ist Vodafone durch Kabel Deutschland die Nummer eins. Auch hier wird interessant sein, wie sich das Unternehmen positioniert – vor allem vor dem Hinblick darauf, dass sich der Einspeisemarkt im Zuge des aktuell ausgefochtenen Streites um die Zahlung einer Einspeisevergütung durch die Sender nachhaltig wandeln könnte.
Vodafone hatte die Aktienmehrheit an Kabel Deutschland im September 2013 übernommen. Die europäische Kommission hatte der Übernahme als kartellrechtlich verantwortliche Institution zugestimmt. Mit der Unterzeichnung des Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrages wird diese offiziell abgeschlossen und manifestiert.
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