Vodafone beendet Verbreitung: Diese Sender fliegen aus dem Kabelnetz

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Deutschlandfunk Kultur Nova; ©DLF
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Deutschlandradio verkündet das Ende seiner Programme im Vodafone-Kabelnetz. Das steckt dahinter.

Vodafone habe zum 7. Januar 2025 einseitig und ohne Zustimmung die Einspeisung der Deutschlandradio-Programme im Kabelnetz eingestellt, teilte Deutschlandradio am Donnerstag mit. Einige Tage zuvor sei der Vertrag zwischen dem Netzbetreiber und Deutschlandradio ausgelaufen. Als Hintergrund nennt Deutschlandradio die verbundenen Kosten und die zurückgehende Nutzung von Radioempfang über Kabel. Der Wegfall des Nebenkostenprivilegs soll diese Entwicklung beschleunigt haben, führt Deutschlandradio außerdem aus.

Zum 1. Juli des vergangenen Jahres wurde das Nebenkostenprivileg beendet. Das dazugehörige Gesetz trat bereits früher in Kraft. Seit dem genannten Datum dürfen Vermieter die Kosten für TV-Anschlüsse nicht mehr über die Nebenkosten abrechnen. Stattdessen können Mieter nun frei darüber entscheiden, ob und auf welchen Wegen sie Fernsehen empfangen wollen.

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Foto: Vodafone

Deutschlandradio setzt auf Alternativen zum Kabel

Deutschlandradio will vor dem Hintergrund der Verbreitungskosten im Verhältnis zur Reichweite laut eigenen Angaben insbesondere auf DAB+, Internet und Satellit setzen. Zudem seien Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur weiterhin über UKW zu empfangen, erklärt der Anbieter. Deutschlandradio hat dem Netzbetreiber Vodafone, davon abgesehen, auch künftig gestattet, die Programme weiterhin einzuspeisen, kann man in der Mitteilung von dieser Woche nachlesen.

Dass Deutschlandradio nicht mehr auf die Verbreitung im Kabelnetz setzen und an dieser Stelle sparen will, meldete DIGITAL FERNSEHEN bereits im März des vergangenen Jahres. Schon damals konnte man Berichten die geringeren Hörerzahlen im Kabelnetz sowie die dennoch verbundenen, hohen technischen Kosten als Gründe dafür entnehmen.

Bildquelle:

  • vodafone: @ Vodafone
  • DLF_sw: © DLF
8 Kommentare im Forum
  1. Als Kunde von Vodafone würde ich mich da schon verarscht fühlen, denn die ursprüngliche Idee eines Kabelanbieters ist ja der Service einer Programmvielfalt und eines guten Empfangs. Darum zahlt man ja monatliche Gebühren damit man den Mehrwert hat. Es passt daher noch zusammen, dass hier auch die Sendeanstalten für die Verbreitung bezahlen sollen! Man kann nur hoffen, dass die DLF Kanäle auch nach der ZDF SD Abschaltung über Sat erhalten bleiben. Die Bitraten über DAB+ und Internet sind einfach nicht angemessen für die Qualität des Programmes.
  2. Über IR Radio oder streaming haben DLF oder DLF Kultur bis zu AAC 192 kbit/s , auch die DAB Rate ist höher als das Mittelfeld . Ein IR/DAB Radio Adapter z.B. von Technisat würde einen unabhängig machen vom Kabel mit u.U. sogar zusätzlichen Abos .
  3. ... und im Text steht, wie sehr das DRadio die Abschaltung geplant und im Vorfeld begründet hat. Den hat man bei der Vodafone doch auch beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen nicht. Fehlende Regionalversionen der Dritten, Transcoding der Tonspuren, Recoding der Videospuren. Und bis 15.11.2021 bei den ARD-Radioprogrammen Tranrating von 320 auf 192 kBit/s mit massiv verringerter technischer Qualität (obere Grenzfrequenz 13,5 kHz). Vodafone war als Kabel-TV/Radio-Anbieter für mich immer schon nicht anderes als ein teurer Notbehelf, wenn man keine andere Wahl hatte. Der Vergleoich zur PYUR in Berlin war zu Kabel-UKW-Zeiten auch interessant. Die Vodafone mit ca. 30 UKW-Programmen, die PYUR mit genau den gleichen Programmen auf den gleichen Frequenzen - dazu aber mit etlichen Programmen mehr, die man mit daziwschen gepackt hatte. Selbst da war die Vodafone quantitativ eingeschränkt. Wie bereits von @Antenne-HD geschrieben: es gibt einen 192er LC-AAC-Livestream bei den DRadios, der sogar in der Airable-Datenbank drin ist. Zumindest auf da angebundenen höherwertigen Geräten sollte der laufen. Und der ist qualitativ den 256 kBit/s MP2 via Satellit vergleichbar, unter bestimmten Gesichtspunkten sogar besser.
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