Der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) erwartet eine intensive und umfassende Prüfung des Verkaufs von Kabel Baden-Württemberg an Liberty Global durch die EU-Kommission beziehungsweise das Bundeskartellamt.
Angesichts der Wettbewerbssituation haben viele Verbraucher nach Ansicht von Michael Bobrowski, VZBV-Referent für Telekommunikation, Post und Medien, trotz der Alternativen IPTV, Satellit oder DVB-T keine echte Wahlmöglichkeit.
„Noch immer wird das Koax-TV-Kabel durch die Mietnebenkostenabrechnung bevorzugt behandelt, so dass ein Wechsel zu einer anderen Übertragungstechnik und zu einem anderen Anbieter zumindest aus finanziellen Gründen im Einzelfall oft nicht sinnvoll erscheint“, erklärte Bobrowski gegenüber unserem Schwestermagazin DIGITAL INSIDER.
Besonders kritisch wird es für den Verbraucherschützer dann, wenn ein Kabelnetzbetreiber im Rahmen eines vertikal strukturierten Geschäftsmodells in seinen Netzen eigene Inhalte anbieten will. „Insofern ist eine umfassende kartellrechtliche Bewertung unerlässlich“, forderte Bobrowski eine genaue Prüfung ein.
Das sei insbesondere mit Blick auf den Einfluss des Unternehmens auf Inhalteanbieter erforderlich. John Malone ist nicht nur Vorsitzender des Aufsichtsrats von Liberty Global, das im März Kabel BW zum Kaufpreis von 3,16 Milliarden Euro übernommen hatte. Den gleichen Posten bekleidet er bei der Discovery Holding, die mit ihrer Tochter Discovery Communications mehrere TV-Sender auch in Deutschland betreibt.
Das vollständige Interview mit Michael Bobrowski lesen Sie in deraktuellen Ausgabe des DIGITAL INSIDER, den Sie unter den folgenden Link abonnieren können. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.digital-insider.de. [mh/ar]
Bildquelle:
- Empfang_Kabel_Artikelbild: © soupstock - Fotolia.com