Nach dem Pay-TV-Anbieter Sky übt auch der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) Kritik an den Offerten, die Unitymedia-CEO Lutz Schüler gegenüber dem Bundeskartellamt zur Prüfung der Kabel-BW-Übernahme gemacht hat.
Grundsätzlich sei das Entgegenkommen zu begrüßen, so der Verband auf Anfrage von DIGITAL INSIDER, ausreichend sei es aber nicht. „Wir haben weiterhin große Bedenken, dass der Zusammenschluss marktbeherrschende Positionen von Kabel Baden-Württemberg und Unitymedia insbesondere auf den Gestattungsmärkten verstärkt“, erklärt VATM-Sprecherin Corinna Keim.
Die Vertreterin des Verbandes sprach sich ausdrücklich für eine Zugangsregulierung aus. „Wir brauchen Open Access, einen diskriminierungsfreien Zugang, damit fairer Wettbewerb möglich ist“, so Keim weiter. Kabelnetzbetreiber sollen ihre Netze für Dritte öffnen.
Gegenüber DIGITALFERNSEHEN.de hatte Sky-Rechtsvorstand Holger Enßlin bereits am Mittwoch seine Befürchtung geäußert, dass nach einer Fusion von Kabel BW und Unitymedia die Strategie der Kölner auch in Baden-Württemberg umgesetzt werden könnte. Während Kabel BW nahezu alle HD-Programme von Sky einspeist, streiten sich der Pay-TV-Anbieter und Unitymedia seit geraumer Zeit um die Verbreitung der Sky-HD-Sender im nordhrein-westfälischen und hessischen Kabel. Bislang wird hier nur Sky Sport HD 1 eingespeist.
Unitymedia-CEO Schüler bot dem Kartellamt an, auf die Grundverschlüsselung im Kabel zu verzichten sowie den Kunden der Wohnungswirtschaft ein außerordentliches Kündigungsrecht einzuräumen, wenn der Übernahme zugestimmt werde. Eine Entscheidung des Bundeskartellamts wird mit Ablauf der Prüfungsfrist am 15. Dezember erwartet.
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