USA: Mindestens 210 TV-Stationen droht der Blackout

Die National Association of Broadcasters (NAB) hat in einem öffentlichen Appell vor den Folgen der Frequenzänderungen durch die Federal Communications Commission (FCC) gewarnt. So seien mindestens 210 TV-Stationen von einem Blackout bedroht.

Die FCC plant ein zusätzliches Frequenzspektrum von 120 MHz aus den Kanälen 31 bis 51 für Breitbanddiensten zu erhalten, die bisher mit verschiedenen Fernsehsendern belegt sind. Um dies jedoch zu erreichen, müssten 672 der 1 735 Sendestationen diese Frequenzen frei machen, analysierte die NAB am Montag. Dabei ziehen die Verantwortlichen einen Vergleich zur Umschaltung von Analog- auf Digital-TV vor zwei Jahren. Damals mussten nur 174 Stationen aus den Kanälen 52 bis 69 auf neue Frequenzen umziehen.
 
Wenn der National Broadband Plan des FCC realisiert werde, seien die Betriebsunterbrechung und Unannehmlichkeiten, welche die lokalen TV-Zuschauer beim Übergang zum Digitalen-TV erlebten, ein Kinderspiel gewesen, sagte NAB President Gordon Smith. So drohe mindestens 210 Sendern der Blackout. Auch wären in den zehn größten TV-Märkten 73 Sendestationen betroffen. Weiterhin müssten die Hälfte aller TV-Zuschauer mit Wartezeiten von bis zu ein paar Wochen rechnen, bis die TV-Kanäle auf einen neuen Senderplatz gezogen wären.

Nach Angaben der NAB hätten mehr als 800 TV-Sationen mit den Störungen zu kämpfen, die sich auch auf die Netzwerksender und angeschlossene Unternehmen ausweiten könnten. Besonders Städte im nördlichen Teil der USA wären betroffen, sowie verschiedene große Metropolen in anderen Landesteilen zum Beispiel Buffalo, Seattle, Syracuse, Cleveland, Spokane, Rochester und Watertown.
 
Die Sender gaben bereits 2009, im Zuge der Umschaltung vom Analogen- zum Digitalen-TV, mehr als ein Viertel des TV-Spektrums (Kanäle 52-69 – oder 108 MHz-Spektrum) an die Regierung. Dieser Übergang war mit dem Versprechen verbunden, dass die Zuschauer vom Wechsel profitieren sollten. So waren ein größeres Programmangebot und mehr HD-Sender geplant, diese Versprechen könnten jedoch unerfüllt bleiben, wenn der neue Plan umgesetzt werde.

Die NAB will mit seinem Appell die FCC aufrütteln, so dass diese die Nachteile für die Zuschauer öffentlich darlegen. Die Verantwortlichen der NAB haben auf diesen Schritt vergeblich ein Jahr gewartet. Da aber auch der Kongress bisher keine Informationen der FCC erhalten habe, fordert die NAB jetzt mehr Transparenz. [frt]