Die Megahochzeit der US-Kabelgiganten Comcast und Time Warner Cable (TWC) steht trotz Bemühungen der beiden Unternehmen weiter vor großen Hindernissen.
Der größte TV-Anbieter der USA, Comcast, will den kleineren Konkurrenten Time Warner Cable übernehmen und hat damit einen Milliarden-Deal auf dem US-amerikanischen Kabelmarkt angestoßen. Die Rechtsexperten der Wettbewerbsbehörde des Justizministeriums tendierten jedoch dazu, die gut 45 Milliarden Dollar (42 Mrd Euro) schwere Kaufofferte von Comcast zu blockieren, meldete der Finanzdienst Bloomberg am Freitag unter Berufung auf eingeweihte Quellen.
Allerdings sei das entsprechende Empfehlungsschreiben an die zuständige Generalstaatsanwältin noch nicht abgeschickt worden. Die Fusion hängt seit Februar 2014 wegen kartellrechtlicher Bedenken in der Schwebe. Comcast ist der größte Kabelfernseh-Anbieter in den USA und TWC die Nummer zwei im Markt.
Um die Wettbewerbshüter milde für den Milliarden-Deal zu stimmen, waren Comcast und Time Warner Cable schon zu ersten Opfern bereit. So wollen sie sich nach der Fusion von einem Teil ihrer Geschäfte trennen. Konkret handelt es sich dabei um mehrere Tochterfirmen der Unternehmen, mit denen auch insgesamt 3,9 Millionen Kabelkunden in andere Hände übergehen. Verkauft werden diese an den Konkurrenten Charter Communications, der 7,3 Millionen Dollar (rund 5,3 Millionen Euro) für das Geschäft auf den Tisch legen will.
Ob die Wettbewerbshüter damit schon zufrieden sind, bleibt zu bezweifeln. Der gemeinsame Marktanteil der Konzerne beträgt dann zwar weniger als 30 Prozent, dennoch werden Comcast und Time Warner Cable mit mehr als 25 Millionen Kunden ein Schwergewicht in der Branche bleiben. Sollten die beiden Unternehmen die Wettbewerbshüter und die Aktionäre überzeugen können, wollen sie das Geschäft Ende des Jahres abschließen. [dpa/fp]
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