Im Disput zwischen CBS und dem Kabelnetzbetreiber Time Warner scheint Geld für die Einspeisung das kleinste Problem zu sein. Offenbar spielen Netflix und weitere VoD-Anbieter eine entscheidende Rolle in den festgefahrenen Verhandlungen.
Im US-Kabelstreit scheint die Forderung von CBS nach erhöhten Gebühren für die Einspeisung bei Time Warner Cable nicht der entscheidende Punkt zu sein. Wie die „New York Times“ aktuell berichtete, stecken die Verhandlungen vor allem wegen der Rechte für die digitale Verwertung von CBS-Inhalten in einer Sackgasse. Demnach will der Programmveranstalter diese Rechte bei sich behalten, während Time Warner Cable ohne den Zugang zu ihnen keinen neuen Deal abschließen möchte.
Doch die Rechte sind potentiell eine Menge Geld wert – vor allem, wenn sie exklusiv oder nur an wenige Anbieter vergeben werden. Behält CBS all seine Digital-Rechte, dann wäre es für das Unternehmen möglich, seine Programminhalte für gutes Geld an Online-Größen wie Netflix oder Amazon für den Abruf zu lizenzieren. Dabei könnte CBS nach Schätzungen der „New York Times“ hunderte Millionen US-Dollar einnehmen. Die Rechte im Rahmen eines TV-Deals für deutlich weniger Geld an Time Warner Cable zu vergeben, wirkt da natürlich weniger attraktiv.
Als ob das nicht schon deutlich genug wäre, wetterte CBS-Chef Les Moonves in einem an die Öffentlichkeit geratenen Memo gegen Time Warner Cable. Demnach habe man dem Kabelnetzbetreiber fast exakt den gleichen Deal angeboten, den Verizon nun angenommen habe. Interessante Randnotiz, die den Kreis wieder schließt: Im Verizon-Deal sind keine Rechte für die digitale Verwertung von CBS-Inhalten vorgesehen.
„Ich kann meine Frustration zum Verlauf der Verhandlungen nicht in Worte fassen“, so Moonves über den anhaltenden Kabelstreit. Time Warner Cable verlange in vielerlei Hinsicht mehr, als irgendein anderes Unternehmen aus der Branche. Kundenfreundlich sei der Verlauf der Verhandlungen für die Kabelkunden von Time Warner auf keinen Fall, betont er.
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