Unitymedia und Telekom wollen Primacom – kurzfristiger Verkauf

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Die Eigner des Kabelnetzbetreibers Primacom wollen den Verkauf des Unternehmens zeitnah über die Bühne bringen und sollen bereits Verkaufsunterlagen eine kleine Gruppe von möglichen Bietern versandt haben.

Unverbindliche Offerten könnten noch vor den Sommerferien abgegeben werden, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters und nennt Brancheninsider als Quelle für diese Informationen. Die Primacom-Eigner wollen mit dem Verkauf mindestens 400 Millionen Euro erlösen. Der Schuldenstand beläuft sich auf 350 Millionen Euro.
Bei den Interessenten handle es sich um den Kabelnetzbetreiber Unitymedia und die Deutsche Telekom, die beim Verkauf von Tele Columbus an die Kabel Deutschland (KDG) vor einigen Tagen leer ausgegangen waren.

Gegenüber Reuters erklärte der KDG-Chef Adrian von Hammerstein, dass sein Unternehmen sich nicht am Verkaufsprozess der Primacom beteiligen wird. Insider vermuten, dass damit der Erwerb der Tele Columbus durch den Einspruch des Bundeskartellamts nicht gefährdet werden soll. 
Primacom versorgt eine Million Haushalte mit Fernsehen – vor allem in Ostdeutschland – und ist der fünftgrößte Kabelbetreiber im Land. Das Unternehmen erzielte 2010 bei 78 Millionen Euro Umsatz einen operativen Gewinn (Ebitda) von 28 Millionen Euro.

[fp]

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13 Kommentare im Forum
  1. AW: Unitymedia und Telekom wollen Primacom - kurzfristiger Verkauf Die Aasgeier stürzen sich auf die Beute. Es wird Zeit, die Sache endlich umzukehren und die großen KNBs zu zerschlagen, ihre ausländischen Heuschreckeninvestoren zum Zwangsverkauf zu bewegen und das Netz in kleinen Stücken an die Städte und Kommunen zu verteilen, damit diese wieder den Bürger bzw. Verbraucher in den Mittelpunkt stellen, nicht die Profitgier.
  2. AW: Unitymedia und Telekom wollen Primacom - kurzfristiger Verkauf ... naja, dann darf das aber nicht so laufen, wie es 2005 bei der Telecolumbus-Übernahme durch Unitymedia lief. Damals hatte Unitymedia Telecolumbus gekauft und die Netze in NRW in ish KS integriert. Die baden-württembergischen Telecolumbus-Netze wurden an Kabel BW verkauft und der Rest ging an Orion Cable. Orion Cable gehörte seinerzeit schon ewt und mit dem Erwerb von Telecolumbus wurden auch die ewt in Telecolumbus umfirmiert. Orion Cable übernahm 2006 von UPC Germany (firmiert seit Anfang 2009 unter Unitymedia) komplett deren Primacom-Anteile. Also selbst wenn Unitymedia die Primacom übernehmen dürfen sollte, ist es nicht zwangsläufig, dass die im "Fremdgebiet" aktiv sein werden. Im wage zu bezweifeln, dass das Kartellamt einer Übernahme zustimmen wird, wenn die Primacom Netzes außerhalb des Unitymedia/Kabel BW "Versorgungsgebietes" wieder verkauft werden würden. Wenn sich Unitymedia aber verpflichtet, alle eigenständigen Primacomnetze weiter zu betreiben. Daraus würde dann ein Wettbewerb zwischen Unitymedia und KDG entstehen können. In NRW dürften sich bei einer Übernahme der Primacon durch Unitymedia die gut 8.000 Primacom-Haushalte in Neuss freuen, die dann endlich mit dem Ausbau des Kabelnetze auf 862MHz rechnen können. Derzeit ist das nicht der Fall, sodass das zugeführte Unitymedia-Signal nur eingeschränkt zur Verfügung steht. Auch das HDTV-Angebot iin diesem Primacom Netz ist äußerst mager. Verfügbar sind dort nur 'Das Erste HD', ZDF, Kinowelt TV HD und ab 5.6 Lust Pur HD. Alle anderen HD-Programme liegen oberhalb 500MHz und sind deshalb in diesem Primacom-Netz nicht zu empfangen ...
  3. AW: Unitymedia und Telekom wollen Primacom - kurzfristiger Verkauf ... die Primacom gehört derzeit "ausländischen Heuschreckeninvestoren". Wenn Unitymedia oder die Deutsche Telekom die Primacom übernehmen, hat das ein Ende. Allerdings verfügen diese beiden Telekommunikationsunternehmen über eine beträchtliche Marktmacht, sodass das Kartellamt ein Wort mitzureden hat. Und die notorisch klammen Kommunen sollen Teilnetze erhalten ? Was denkst du, was dann passieren würde. Die Kommunen würden darin eine zusätzliche Einnahmequellen sehen. Auch bei kommunalen Betreibern würden die eigenen Interessen vor den Interessen der Bürger bzw. Verbraucher stehen ...
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