Die Eigner des Kabelnetzbetreibers Primacom wollen den Verkauf des Unternehmens zeitnah über die Bühne bringen und sollen bereits Verkaufsunterlagen eine kleine Gruppe von möglichen Bietern versandt haben.
Unverbindliche Offerten könnten noch vor den Sommerferien abgegeben werden, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters und nennt Brancheninsider als Quelle für diese Informationen. Die Primacom-Eigner wollen mit dem Verkauf mindestens 400 Millionen Euro erlösen. Der Schuldenstand beläuft sich auf 350 Millionen Euro.
Bei den Interessenten handle es sich um den Kabelnetzbetreiber Unitymedia und die Deutsche Telekom, die beim Verkauf von Tele Columbus an die Kabel Deutschland (KDG) vor einigen Tagen leer ausgegangen waren.
Gegenüber Reuters erklärte der KDG-Chef Adrian von Hammerstein, dass sein Unternehmen sich nicht am Verkaufsprozess der Primacom beteiligen wird. Insider vermuten, dass damit der Erwerb der Tele Columbus durch den Einspruch des Bundeskartellamts nicht gefährdet werden soll.
Primacom versorgt eine Million Haushalte mit Fernsehen – vor allem in Ostdeutschland – und ist der fünftgrößte Kabelbetreiber im Land. Das Unternehmen erzielte 2010 bei 78 Millionen Euro Umsatz einen operativen Gewinn (Ebitda) von 28 Millionen Euro.
[fp]
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