
Die Schweiz macht es derzeit vor, nun zieht einer der großen Kabel-Anbieter Deutschlands nach: Unitymedia stellt schrittweise das analoge Fernsehen ein. Im Gegenzug gibt es ab Juli neue HD-Sender.
Die Analogabschaltung im Kabel wird hierzulande schon lange diskutiert, doch einen wirklichen Fahrplan gibt es bisher nicht, wie sich Anfang Mai erst auf dem Medientreffpunkt Mitteldeutschland zeigte. Doch nun prescht mit Unitymedia der zweitgrößte Anbieter Deutschlands vor: Wie der Netzbetreiber am Dienstag bekannt gab, leitet Unitymedia nun das Ende des analogen Fernsehens in seinen Netzen ein.
Das analoge TV-Angebot wird dabei ab dem 1. Juli schrittweise reduziert. Die technische Umstellung soll in Nordrhein-Westfalen vom 1. bis 8. Juli, in Hessen vom 9. bis 14. Juli und in Baden-Württemberg vom 15. bis 21. Juli jeweils nachts erfolgen.
Gestrichen werden dabei unter anderem die analogen Sender von Sat.1 Gold, Astro TV und Bibel TV. Zudem sind weitere Programme zukünftig ausschließlich in bestimmten Zeitfenstern zu empfangen, weil sie sich mit anderen Programmen einen Sendeplatz teilen. Welche das sein werden, teilte der Konzern aber noch nicht mit.
„Die analoge Welt ist endlich, die Zukunft digital. Die Digitalisierung bietet für Verbraucher, Kabelnetzbetreiber, Sender und Inhalteanbieter zahlreiche Mehrwerte, wie beispielsweise eine größere Anzahl an Programmen in gestochen scharfer Bild- und Tonqualität sowie Zusatzdienste wie Video-on-Demand und den elektronischen Programmführer“, erklärte Christian Hindennach, Senior Vice President Privatkunde bei Unitymedia, den Schritt. Um den Umstieg für die Kunden möglichst sanft zu machen, reduziere man das analoge Angebot schrittweise. „In nicht allzu ferner Zukunft wird Unitymedia alle TV-Programme digital verbreiten“, kündigte er weiter an. Einen konkreten Termin nannte er aber nicht.
Gleichzeitig baut Unitymedia sein Portfolio an HD-Sendern aus. Die Rede ist dabei von „einigen neuen, frei zu empfangenden HD-Sendern“, die ab Anfang Juli aufgeschaltet werden sollen. Um welche Kanäle es sich dabei handelt, hielt Unitymedia aber noch geheim. Im zweiten Halbjahr sollen zudem weitere digitale TV-Programme hinzukommen. [fm]
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